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Trionettli-Auftritt begeisterte Rosenau-Publikum

Freitag, 3. Oktober 2014

KIRCHBERG. Das Fricktal hat weit mehr zu bieten als nur blühende Kirschbäume. Zum Beispiel die Folklore-Combo „Trionettli“, welche von sich behauptet, einem ganz eigenen Musikstil zu frönen. Am Sonntag trat diese in der Kirchberger Perlavita Rosenau auf. CHRISTOF LAMPART

Marc Suter, Sonja Wunderlin und Gabriel Kramer sind durch und durch Profis, touren sie doch schon seit gut 13 Jahren in der gleichen Besetzung  und mit gut einem Dutzend Instrumente unplugged durch die Lande. Zwar bis anhin weniger durch die Ostschweiz, aber von Basel bis in die Romandie und von Bern bis nach Zürich sind die drei, welche mit ihrem nicht konkret einzuordnenden Musikstil gerne ein wenig kokettieren („weder Visch, noch Fogel“), in der Kleinkunstszene ein fester Begriff.

Viele neue Facetten offenbart

Zentrales  Element ihres Auftritts ist – das wurde auch am Sonntag im Mehrzweckraum der „Perlavita Rosenau“ deutlich -   ganz klar die Musik. Wobei man sich schwer tut, diese einzuordnen. Denn das Gehörte ist eine Mischung, die sich scheinbar aus den Inhalten alter Primarschulsingbücher, Grosis mündlichen Überlieferungen und fundierter Internetrecherche zusammensetzt. Anfänglich setzte das Trio vor allem auf die ersten beiden Quellen, nun, da die „Wiese“ mittlerweile weitestgehend abgegrast ist, kommen vermehrt die neuen Medien bei der Suche nach lüpfigen Melodien zum Zuge.

Doch egal, woher das Liedgut stammt, beim „Trionettli“ erklingen die Trouvaillen stets frisch und zudem – ganz anders. Da hat’s im Schottisch tatsächlich keltische Klänge und der „Schacher Seppli“ wird mit einer leicht schrägen Begleitmelodie unterlegt, die jedoch den klassischen Gesang nicht stört, sondern irgendwie sogar gehörig aufpeppt. Wer einem Trionettli-Konzert beiwohnt entdeckt an alten und liebgewonnenen Liedern fast zwangsläufig ganz neue Facetten. Das Publikum wird eingeladen zu jeder Zeit das Unerwartete zu erwarten. Das ist zwar in einem gewissen Sinne auch fordernd, doch ist das Zuhören dabei ein ganz spannende Angelegenheit.

 „Hunger“ wurde gestillt

Doch wie wird darauf ein Publikum reagieren, wie es die Gäste der Perlavita Rosenau sind, die im Durchschnitt den 80. Geburtstag schon längstens hinter sich gelassen haben? Die Antwort war eindeutig: total begeistert! Selbst nach einem Dutzend Liedern hatten die rund 70 Frauen und Männer noch lange nicht genug und erklatschten sich nicht weniger als drei Zugaben. Diese Freude mag auch daher gerührt haben, dass die Bühnenprofis nicht nur mit ihren zahlreichen Instrumenten, sondern auch mit ihrem ebenso lockeren wie charmanten Mundwerk auftrumpften. Und so wurde denn der angekündigte (und auch durchgeführte) Apéro Stück für Stück aufgeschoben, denn zuerst einmal musste mal der „Hunger“ nach guter Musik gestillt werden.“