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Treffsichere Stadtpräsidentin

Dienstag, 23. Februar 2016

Es lag zwar kein Schnee, aber kalt genug war es am Samstagnachmittag auf jeden Fall, damit das Winterschiessen der Wiler Stadtschützen seinem Namen Ehre machte. Dabei schlug sich auch die Wiler Polit-Prominenz wacker. CHRISTOF LAMPART

 

WIL. Rekordverdächtige 75 Frauen, Männer und Jugendliche hatten sich im Vorfeld angemeldet, 69 kamen trotz der misslichen Bedingungen in die Schiessanlage Thurau, um sich auf der 300-Meter-Distanz zu versuchen. Die einen mit klaren Ambitionen in ihrer Kategorie. Andere wiederum erfüllten zumindest die Anforderung ans Motto des Tages, welches Stadtschützen-Präsident Robert Signer bei der Begrüssung ausgegeben hatte: «Mitmachen kommt heute vor dem Rang.»

Schützenmeister Karl Muheim hatte für die «Exoten» unter den Schützinnen und Schützen scherzhaft noch einen Tip parat: «Versucht den Bollen in der Mitte zu treffen; das sind dann 100 Punkte.»

Röösli vor Meili

Zu jenen, die sich diesen Slogan zu Herzen genommen hatte, zählte auch Schulratspräsidentin Jutta Röösli. Ganz unabhängig von ihrem persönlichen Abschneiden werde das Schiessen wohl kaum demnächst zum Schulsport erklärt, scherzte Röösli und räumte gutgelaunt ein, dass sie in wenigen Minuten ihre Feuertaufe erleben würde. Immerhin reichten ihre 479 von 1000 möglichen Punkten für den 33. Rang, womit sie sogar ihren Stadtratskollegen Daniel Meili (34. Rang, 431 Punkte) hinter sich liess. Ganz Pädagogin, zog sie nach zehn Wertungsschüssen aus ihrem Standblatt nur das Positive heraus: «Ich habe zweimal über 70 Punkte geschossen, das kann sich doch sehen lassen.» Zwei Plätze vor Jutta Röösli rangierte am Ende des Schiessens die Präsidentin des Wiler Stadtparlamentes, Christa Grämiger (CVP). «Es ist schon eine Ewigkeit her, dass ich geschossen habe», gab sie sich betont zurückhaltend, bevor sie sich auf die Schiessmatte legte.

Wer jedoch sah, wie konzentriert sie zur Sache ging, konnte sich denken, dass hier der Gedanke, auf keinen Fall Letzte werden zu wollen, die Schiessübung begleitete. Mit 524 Zählern konnte die Bronschhoferin denn auch durchaus zufrieden sein. Noch besser schnitten unter den Nichtlizenzierten Schulrätin Sigrid Wöcke (27. mit 643 Punkten), und FDP-Präsident Jigme Shitsetsang (19., 732 Punkte) ab.

Hartmanns Schützenblut

Doch beide wurden von Stadtpräsidentin und Winterschiessen-Veteranin Susanne Hartmann (13. mit 766 Punkten) deutlich distanziert. Das verwunderte kaum, war doch ihr Vater Josef Hartmann nicht nur ihr Vorvorgänger als damaliger Stadtammann, sondern auch vor Signer Präsident der Stadtschützen. Dieser wusste zu erzählen, dass die heutige Stadtpräsidentin «schon seit vielen Jahren am Winter- und am Damenschiessen teilgenommen hat». Dennoch war Hartmann nicht die beste Polit-Grösse an diesem Tag. Diese Ehre kam FDP-Stadtparlamentarier Marc Flückiger zu, der als Dritter 847 Punkte totalisierte, womit er auch bei den Lizenzierten den guten sechsten Rang belegt hätte.