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Thurgauer Nationalrat Böhni sucht Frauen

Montag, 11. Mai 2015

Mit sechs Kandidaten aus fünf Bezirken tritt die Grünliberale Partei des Kantons Thurgau zu den Nationalrats- und Ständeratswahlen an. Den Listenspitzenplatz nimmt der Nationalrat Thomas Böhni ein. CHRISTOF LAMPART

FRAUENFELD. Die Grünliberalen streben im Herbst nicht nur die Verteidigung ihres Nationalratssitzes an. Sie wollen auch einen Ständeratssitz gewinnen. Das teilten sie gestern nachmittag an einer Medienkonferenz im Frauenfelder «Rhyhof» mit. Den Sitz im Ständerat soll der Kreuzlinger Landwirt und Unternehmer Klemenz Somm erobern. Gleichzeitig steht er auf der Nationalratsliste. Auf dieser steht zuoberst der bisherige Nationalrat Thomas Böhni, gefolgt von Esther Kuhn (selbständige Personalberaterin, Mammern), Klemenz Somm, Ueli Fisch (Textilunternehmer, Ottoberg), Janine Hohengasser (Recruiting Consultant, Amriswil) und Robert Meyer (Gemeindeammann, Eschlikon). Bei der Kandidatenauswahl sei darauf geachtet, dass die Partei bezüglich des beruflichen und des politischen Schwerpunktes breit aufgestellt sei. Die GLP verfüge mit einem Nationalrat und vier Kantonsräten auch über beachtliche politische Erfahrung, sagte Parteipräsident Stefan Leuthold.

Zu viele Juristen

Thomas Böhni will in einer zweiten Amtszeit nicht nur die Energiewende vorantreiben, sondern auch das Unternehmertum und die Innovationsfähigkeit stärken. «Meiner Meinung nach bestimmen zu viele Juristen, wie wir Technik anwenden können.» Es brauche im Parlament mehr Leute aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Generell wolle er sich dafür einsetzen, dass mehr Frauen technische Berufe lernen, denn «wir brauchen innovative Köpfe, die dazu beitragen, dass die Schweiz in Umweltfragen eine Leaderrolle übernimmt.» Für Somm hat der Kulturlandschutz höchste Priorität. «Es kann nicht sein, dass die Zersiedlung im Thurgau immer stärker voranschreitet. Die Zubetonierung von Kulturland muss gestoppt werden.»

Standortvorteile nutzen

Die Rahmenbedingungen für die KMU stärken will Esther Kuhn. Sie ist überzeugt, dass die liberale Wirtschaftsordnung und der flexible Arbeitsmarkt Standortvorteile sind. Ihr ist aber auch wichtig, dass man nicht nur den Leistungsgedanken predige, sondern auch den Schwächeren helfe. «Ich stehe für Rahmenbedingungen ein, die es erlauben, dass Schwächere ihren Platz in der Arbeitswelt haben.» Robert Meyer will den Fokus auf «kleinere, dafür aber machbare Projekte» lenken, so wie er es als Gemeindeammann von Eschlikon zwölf Jahre lang getan habe. Ueli Fisch liegt als Finanzfachmann die Sanierung der Pensionskassen am Herzen. Aber auch Themen wie Gemeindefusionen und Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung stehen oben auf seiner Liste. Ein wirtschaftsliberales Credo verfolgt die Betriebswirtschafterin Janine Hohengasser, die aus beruflichen Gründen der Medienkonferenz nicht beiwohnte.