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Thurgau: Günstiger Wohnraum ist knapp

Dienstag, 9. Juni 2015

Dank des sinkenden Referenzzinssatzes können einige mit tieferen Mieten rechnen. Doch der Kampf um günstigen Wohnraum im Thurgau bleibt Thema. CHRISTOF LAMPART

WEINFELDEN. Nicht alles läuft so, wie es aus Sicht des Mieterinnen- und Mieterverbandes Thurgau laufen sollte. Der Präsident Heinz Herzog beklagte an der Mitgliederversammlung vom Donnerstagabend im Weinfelder «Frohsinn», dass «ein mangelndes Angebot an günstigen Wohnungen» vorherrsche – insbesondere in Ballungsräumen wie Frauenfeld und Kreuzlingen. Zwar versuche man stets vor Ort so Einfluss zu nehmen, dass sich die «prekäre Situation in Kreuzlingen» bessere. Doch verhindere oft die bürgerliche Mehrheit, «grössere Erfolge», weil sie daran glaube, dass der Markt schon alles regeln werde, sagte Herzog.

Auch in Sachen Referenzzinssatz-Senkung auf 1,75 Prozent werde der Mieterverband in den nächsten Wochen noch mit einer Informations-Aktion aktiv werden. Denn man müsse aufgrund der bisherigen Erfahrungen damit rechnen, dass nicht alle Vermieter die Mietzinsen von sich aus senkten.

Der Verband steht gut da

Heinz Herzog hatte aber auch gute Nachrichten. So stehe der Mieterinnen- und Mieterverband Ostschweiz (MVO), dem auch die Thurgauer Kantonalsektion angehört, gut da. Die Mitgliederzahlen hätten sich – im Vergleich zur übrigen Deutschschweiz – überdurchschnittlich mit einem Plus von 3 Prozent im 2014 «sehr gut entwickelt.» Insgesamt zählte der MVO im 2014 6 545 Mitglieder. Wie viele jedoch neu im Thurgau hinzukamen, wurde nicht bekannt gegeben. Für die Meldung von MVO-Geschäftsführer Hugo Wehrli, wonach im gleichen Zeitraum ein Plus von 32 000 Franken erwirtschaftet werden konnte, gab es von den 20 anwesenden Mitgliedern Applaus.

Prekär in Kreuzlingen

Keine Änderungen gab es im Kantonalvorstand. Sowohl Präsident Heinz Herzog (Arbon) als auch die Vorstandsmitglieder Sigi Annaheim (Kreuzlingen), Danilo Clematide (Romanshorn), Irma Stämpli (Frauenfeld) und Marlène Reithofer Scherrer, (Diessenhofen) wurden mit Applaus im Amt bestätigt.