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Thimon setzt zum grossen Wurf an

Sonntag, 29. Januar 2012

Gerade einmal 14 Jahre alt wird Thimon Solci im Mai. Doch der junge Judoka aus Schönenberg weiss, was er will: Erfolgreich sein und möglichst schnell ins Nationalkader aufsteigen. Die Voraussetzungen dafür bringt er mit.

CHRISTOF LAMPART

SCHÖNENBERG. «Einmal nach Portugal oder nach Kroatien zu reisen und dort zu kämpfen, das wäre schon toll», weiss Thimon bereits, was er erreichen möchte. Doch auch die Aufnahme in das Sichtungskader «ist eine gute Sache», erklärt der Jugendliche, der fast seine ganze Zeit neben der Schule dem Kampfsport widmet. Den 2. März 2012 hat sich Thimon im Kalender rot angestrichen, steht dann doch ein für ihn wichtiges internationales Turnier an. «Ich darf als Mitglied des Sichtungskaders mit dem Schweizer Nationalteam an ein Turnier nach Vöcklabruck bei Linz. Auf diese Erfahrung freue ich mich jetzt schon riesig.»

Zuerst Technik, dann Kraft

Damit er dannzumal nicht nur an Erfahrung, sondern vielleicht auch den einen oder anderen Kampf gewinnt, trainiert Thimon eisern. Nicht weniger als neun eineinhalbstündige Trainings stehen wöchentlich auf dem Programm. Dabei werden entweder in der Schule, im Verein oder bei den diversen Kaderzusammenzügen Technik und Kampf geübt.

Beweglichkeit und schnelles Umsetzen sind wichtige Bestandteile im Judosport. Thimon Solci, der schon immer eher klein und kräftig war, kommen die ergänzenden Sportarten Fussball und Breakdance, die er bis letzten Sommer ausgeübt hat, zugute. «Mit einem Krafttraining, wie das in Osteuropa schon viele Judokas in Thimons Alter machen, würde man wohl langfristig dem Körper eher schaden», erklärt der Vater.

Thimon soll erst einmal an seinen Grundlagen weiterfeilen. Und das weiss er auch selber. «Je besser ich technisch werde, desto eher kann ich zum richtigen Zeitpunkt an meiner Kraft arbeiten», geht der junge Judoka selbst davon aus, dass beide für eine Topleistung wichtigen Voraussetzungen mit der Zeit kontinuierlich besser werden. Der Vater, selbst Architekt, schaut also, dass auch bei seinem Sohn «der Aufbau stimmt». Denn so schön der wachsende Erfolg ist: «Wir wollen Thimon fordern und fördern, aber auf keinen Fall überfordern.»

Training in der Freizeit

Das Timing stimmt für Thimon, der tagsüber in Kreuzlingen, abends beim Judoclub Weinfelden und teilweise in Gossau trainiert. Das zeigen auch die jüngsten Resultate. Der im Moment in der Kategorie Jugend U17 bis 50 Kilogramm antretende Nachwuchsathlet hat im Ranking zur Qualifikation für die Schweizer Meisterschaften 2011 Rang 4 belegt. Und an der nationalen Einzelmeisterschaft holte er sich sogar die bronzene Auszeichnung.

Für den Schönenberger Sportler sind die jüngsten Erfolge «Motivation pur». Da trifft es sich gut, dass viele seiner Freunde selbst Judokas sind. «Ich trainiere in meiner Freizeit. Da wir es lässig untereinander haben, vermisse ich es nicht, dass ich nicht so viel neben dem Sport tun kann.»

Wie es sportlich weitergeht, kann im Falle Thimon Solcis niemand sagen. Was der Schönenberger Schüler jedoch jetzt schon kennt, sind seine Ziele: «Ich möchte weiter Freude am Sport haben, an der nächsten Schweizer Meisterschaft einen Podestplatz erkämpfen sowie in den nächsten Jahren den Sprung in die Nationalmannschaft schaffen.»