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Swisscom hängte Kunden ab

Samstag, 13. Juli 2013

FRAUENFELD. Die Swisscom hat den Frauenfelder David Heer drei Tage lang vom Internet abgehängt. Auch fernsehen konnte er nicht mehr. Betroffen waren Tausende Swisscom-Kunden, aber bei den meisten dauerte der Ausfall weniger lang.

CHRISTOF LAMPART

Als David Heer in der Nacht auf Sonntag fernsehen wollte, ärgerte er sich zwar, als er keinen Empfang hatte, doch er dachte sich dabei nichts Arges. Doch auch am nächsten Tag funktionierte das Internet nicht. Es sollte Dienstagabend werden, bis an der Bahnhofstrasse 25a in Frauenfeld wieder alles lief.

Dass die Swisscom in Frauenfeld seit dem Mega-Ausfall eines Teiles des Netzes im August 2012 keinen allzu guten Ruf mehr geniesst, ist allgemein bekannt. Damals wurden bei Bauarbeiten an der Murgstrasse mehrere Kabel beschädigt, was zur Folge hatte, dass Hunderte von Swisscom-Kunden tagelang ohne Internet, Telefon-Festnetz-Anschluss und TV waren. So schlimm war zwar David Heer in den vier Tagen nicht betroffen, da das Festnetztelefon funktionierte, doch die administrative Odyssee des Frauenfelders war doch beträchtlich. Und erwähnenswert. Zumal es nicht auszuschliessen ist, dass mehrere Frauenfelder vom Blackout betroffen gewesen sein könnten. Denn im Verlaufe des (Handy-)Telefonverkehrs und einigen SMS zwischen der Swisscom und Heer wurde deutlich, dass der Fehler nicht beim Kunden, sondern bei der Swisscom lag.

Internetzugang unterbrochen

Als David Heer am Sonntagvormittag um 11.16 Uhr den Ausfall von Internet und TV bei der Swisscom gemeldet hatte, wurde ihm versprochen, ein Techniker werde vorbeikommen – doch nichts geschah. Als er am Sonntagabend gegen 17 Uhr nochmals intervenierte, wurde ihm ein Techniker auf «Dienstag zwischen 9 und 12 Uhr» angekündigt. Am Montagvormittag erhielt Heer von der Swisscom um 10.12 Uhr ein SMS, in der ihm eine völlig «neue» Mitteilung gemacht wurde. Dort hiess es: «Ihr Internetzugang auf der Nummer xxx ist unterbrochen. Entschuldigung. Die Behebung dauert zirka drei Stunden.» Um 17.15 Uhr folgte das nächste SMS: «Ihr Internetzugang funktioniert wieder.» Heer freute sich, wollte er doch zu Hause noch «ein paar administrative Arbeiten erledigen, die in den Tagen zuvor ja zwangsläufig liegengeblieben waren.» Also ran an den PC und – wieder ging nichts. Am Dienstag, den 9. Juli, rief dann die Swisscom Heer gegen 11.30 Uhr an. Der Techniker komme jetzt doch nicht, da der Fehler nicht an der hausinternen Apparatur liege, wie man ursprünglich vermutet habe, sondern bei der Swisscom selber.

Stecker rein und raus

David Heer hat nach diesem endlosen Hin und Her fürs erste von der Swisscom genug. «So oft, wie ich den Stecker ein- und ausgesteckt und den Computer neu gestartet habe, habe ich wohl für diese Ferien schon genug geschwitzt, so dass ich nicht mehr in den Süden reisen muss.»