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SVP Thurgau: Trotz Verluste schön gefeiert

Dienstag, 25. Oktober 2011

Die Stimmung ist gut, aber nicht ausgelassen, als sich die SVP des Kantons Thurgau am Sonntagabend zur Wahlfeier im Landgasthof Wartegg in Wigoltingen trifft. Zum Jubeln besteht auch nicht wirklich Grund, ist doch der SVP-Wähleranteil von 41.18 auf 37.36 Prozent gesunken ist.

CHRISTOF LAMPART

Über 100 Personen füllen den grossen Saal der „Wartegg“ nach 18.30 Uhr bis auf den letzten Platz. Wer zu spät kommt, kriegt zwar noch ein Essen, ganz sicher aber nicht mehr einen Platz bei der Parteiprominenz, sondern muss im Foyer oder sogar im Säli nebenan Platz nehmen.

Blumen für alle

Also abseits der obligaten Blumenstrauss-Verteilete, die Kantonalpräsident Walter Marty soeben über die Kandidatinnen und Kandidaten der beiden SVP-Listen ergehen lässt. Man merkt’s an der Art, wie die Blumen entgegen genommen werden, für wen das Ganze Routine (strahlendes Lächeln: Peter Spuhler und Hansjörg Walter), Neuland (noch strahlenderes Lächeln: Neu-Nationalrat: Markus Hausammann) oder doch eher tapfere Pflichtaufgabe (Verena Herzog: Vierte auf der Liste und damit erste Nichtgewählte) ist. Ungeachtet der Platzierung windet Marty allen Kandidatinnen und Kandidaten verbal ein Kränzchen. „Dank Euch konnten wir unser hohes Niveau halten“. Zwar spricht Marty sozusagen im gleichen Atemzug noch davon, dass der Prozentanteil „deutlich gesunken“ sei, doch sei dies nicht auf eigene Schwäche zurückzuführen, sondern auf die Tatsache, dass mit BDP und GLP zwei neue Player im Polit-Spiel seit den letzten Wahlen vor vier Jahren mitmischen. 

Wenn Sieger miteinander anstossen

Und als Marty im Stile eine Fussballtrainers ankündigt, dass nach der Wahl vor der Wahl sei und der SVP im Thurgau sowieso niemand das Wasser reichen könne, gibt’s sogar Applaus. Dann wird das Essen serviert und die Töne gedämpfter. Während das Besteck im Saal klappert, klappert die „Elefantenrunde“ im Fernsehen, gleich Schlangen, die Gefahr wittern, mit der „Verbal-Rassel“. Derweil prosten sich Neu-Ständerat Roland Eberle und SVP-Spitzenmann Peter Spuhler tiefenentspannt mit einem Glas Weisswein zu. Wie es halt eben Leute tun, die das Siegen gewöhnt sind. Daran ändern auch ein paar lumpige Prozente nichts so schnell.