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Steuern sparen im Kanton Thurgau

Freitag, 21. Juni 2013

Der Bund der Steuerzahler Schweiz kündigt in Frauenfeld die Gründung einer Thurgauer Kantonalsektion an. Geschäftsführer Thomas Fuchs gratulierte zum gelungenen Start in Frauenfeld.

CHRISTOF LAMPART

FRAUENFELD. Der Bund der Steuerzahler Schweiz (BDS) hielt am Mittwoch seine Generalversammlung im Frauenfelder Brauhaus Sternen ab. Dass der Thurgau noch nicht zu den Kernlanden der bürgerlichen Bewegung zählt, wurde deutlich, da sich anfänglich nur gerade einmal fünf Mitglieder, die nicht im Vorstand sind, in den «Sternen» verirrten. BDS-Präsident und SVP-Nationalrat Alfred Heer kam verspätet, da er im Bundeshaus mithelfen wollte, den Banken-Deal mit den USA zu bodigen.

So führte Geschäftsführer Thomas Fuchs durch die Versammlung und gratulierte den Frauenfeldern zur Gründung einer BDS-Sektion. Mit der Lancierung der Initiative «200 000 Franken sind genug» habe der BDS Frauenfeld einen «tollen Einstieg» gehabt, konstatierte Fuchs. Und noch in diesem Jahr solle ein BDS Thurgau gegründet werden. Näheres werde die Öffentlichkeit zu gegebener Zeit erfahren. Zurzeit ist der offiziell parteipolitisch neutrale, jedoch stramm bürgerliche Verein vor allem in den Kantonen Zürich und Bern aktiv. Der BDS setzt sich ein für tiefe Steuern, gegen die Staatsverschuldung und gegen hohe Löhne von Verwaltungsangestellten und Mitgliedern von Exekutiven in der Schweiz.

Warnung vor 1:12-Initiative

Fuchs warnte vor der Annahme der 1:12-Initiative der Jungsozialisten. Die Tatsache, dass die meisten Unternehmer niemals zwölfmal mehr verdienten als ihre Angestellten, könne manche dazu veranlassen, aus Abneigung gegen Abzocker für die Vorlage zu stimmen. Doch ein Ja für die Initiative sei ein Eigengoal. Denn wenn Firmen und reiche Leute zum Beispiel aus Zürich wegzögen, um die Plafonierung zu umgehen, würde es der Kanton Zürich als erstes spüren – nämlich anhand sinkender Löhne und Steuereinnahmen. Der Mittelstand müsse dann dafür zahlen.

Wenig Geld, aber viel zu sagen

Ähnlich argumentierte der ehemalige Präsident des Thurgauer Gewerbeverbands Peter Schütz in seinem Gastreferat. Obwohl wir gegenwärtig in der Schweiz «einen Wohlstand wie noch nie» genössen, legten immer grössere Teile der Gesellschaft willentlich Hand daran. Es gehe nicht an, dass man die Reichen so intensiv melke, dass sie die Schweiz verliessen. Im Kanton Thurgau sorgten 1,6 Prozent der Reichsten für 16,3 Prozent des Steuersubstrats und 8,5 Prozent der Reichsten für 40,1 Prozent aller Steuern. «Wenn wir diese Menschen vergraulen, dann können wir uns den Sozialstaat gar nicht mehr leisten.»