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Stettfurt: Erfrischung fürs Familienbad

Donnerstag, 18. April 2013

Die sechs Trägergemeinden der Badi Stettfurt werden zur Kasse gebeten. Die Betriebskommission saniert das beliebte Familienbad bis 2017 umfassend. Zuerst sind Sprungturm, Rutschbahn und Badewasser-Desinfektion an der Reihe.

CHRISTOF LAMPART

STETTFURT. Auf ihrer Webseite preist sich die am Fusse des Sonnenbergs gelegene Badi Stettfurt als «ideales Familienbad» an. Tatsächlich gibt es einige Attraktionen, welche nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner aus den Vertragsgemeinden Stettfurt, Matzingen, Thundorf, Lommis, Affeltrangen und Wängi anzulocken vermögen. Ein Kinderplanschbecken, eine attraktive, ins natürliche Gelände eingefügte Rutschbahn, Tischfussball und Tischtennis sowie ein Beachvolleyball-Feld und eine grosszügige Rasenspielfläche sorgen für Abwechslung bei gross und klein. Speziell an der Badi Stettfurt ist auch, dass das Badewasser gratis von der Hefe Schweiz AG geliefert wird. Denn beim kühlen Nass handelt es sich um erwärmtes Kühlwasser, so dass die Badi Stettfurt ohne Energieaufwand stets mit angenehmen Wassertemperaturen aufwarten kann.

Vorausschauend sanieren

Doch während die Infrastruktur, zu der auch der Kiosk gehört, vordergründig wenig zu wünschen übrig lässt, sieht dies bei den Finanzen anders aus. Denn seit Jahren fährt der Badebetrieb regelmässig rote Zahlen ein. Und die Bilanz dürfte in den nächsten Jahren noch tiefroter werden, stehen doch Unterhaltsinvestitionen für die in die Jahre gekommene Anlage an. Tatsächlich stand das 2012 im Zeichen des künftigen Sanierungskonzepts. Eine Bestandesanalyse im Jahr 2011 zeigte, dass die Gebäude in einem recht guten Zustand sind, die Badewasseraufbereitung erneuerungsbedürftig ist und dass rund um das Mehrzweckbecken leichte Setzungen festzustellen sind. Auch muss die Folienauskleidung im Becken ersetzt werden, und aus Sicherheitsgründen müssen Rutschbahn und Sprungturmanlage nachgerüstet werden. Die Sanierung soll vier etappierte Massnahmenpakete umfassen und in Einklang mit den Trägergemeinden erfolgen.

Alleine die erste Etappe 2013/2014, die unter anderem die Modernisierung der Badewasserdesinfektion und die Sanierung von Rutschbahn und Sprungturm umfasst, kostet rund eine Viertelmillion Franken. Insgesamt kosten die Arbeiten, welche auf Beginn der Badesaison 2017 abgeschlossen sein sollen, 1,308 Millionen Franken. Doch diese Investitionen bereiten dem Stettfurter Gemeindeammann und Präsidenten der Badi-Betriebskommission, Thomas Gamper, kein Kopfzerbrechen. Vielmehr ist Gamper davon überzeugt, «dass es richtig ist, was wir jetzt tun: frühzeitig etwas baulich zu machen, damit wir nicht auf einmal alles sanieren und uns finanziell überlupfen müssen».

Auch die roten Betriebszahlen seien nicht neu – sondern 2012 lediglich ein bisschen höher ausgefallen als im langjährigen Jahresdurchschnitt. «Dass wegen des schlechten Badewetters während der Sommerferien die Einnahmen mal um zehn Prozent sinken, wie das im vergangenen Sommer bei uns der Fall war, damit muss man als Freibadbetreiber einfach rechnen», sagt Gamper. Und gewinnorientiert sei die Badi am Sonnenberg sowieso noch nie gewesen, weshalb auch fortgesetzte Defizite nichts am Status quo ändern sollten. «Klar sind die 87 000 Franken, die wir 2012 als Defizit eingefahren haben, rund 20 000 bis 25 000 Franken mehr als sonst, doch das reicht bei weitem nicht aus, um die Existenz der Badi in Frage zu stellen, die in der ganzen Region beliebt ist», so Gamper.

Vorfreude auf die Eröffnung

Zudem funktioniere «die Solidarität unter den Trägergemeinden hervorragend. Und mir ist weder aus den Reihen der Delegierten noch aus der der Bevölkerung bekannt, dass jemand wegen der roten Zahlen die Badi schliessen möchte», sagt Gamper. Sogar das Gegenteil sei der Fall. «Viele freuen sich jetzt schon wieder auf den ersten Mai, wenn wir unsere Saisoneröffnung haben.»