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Stabiler Industriekanton Thurgau

Mittwoch, 21. März 2012

Zu einem «Gewerbler- und Buure-Apéro» lud am Montagabend die Politische Gemeinde Wuppenau ein. Über 60 Personen kamen, um sich über die neuesten wirtschaftlichen Entwicklungen informieren zu lassen.

CHRISTOF LAMPART

WUPPENAU. In der Werkhalle der «HZ AG Biodiesel-Filtertechnik» konnte Wuppenaus Gemeindeammann Hanspeter Gantenbein viele Selbständigerwerbende aus der Gemeinde Wuppenau willkommen heissen. Rund 80 Einladungen hatte die Gemeinde im Vorfeld verschickt. Dass über 60 Personen kamen, wertete Gantenbein als «einen ganz schönen Erfolg».

Industriemässig an fünfter Stelle

Erfolgreich ist auch der Kanton Thurgau im vergangenen Jahr gewesen. Zwar sei auch im Thurgau die Konjunktur leicht abgeflacht, aber die nach wie vor boomenden Sektoren Bauwirtschaft und Fahrzeugbau (Stadler Rail) hätten dafür gesorgt, dass die Thurgauer Wirtschaft im Jahr 2011 «besser dagestanden ist als der Durchschnitt der Schweizer Wirtschaft», freute sich Edgar Sidamgrotzki, Chef des Amtes für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Thurgau. Während der Bau eine Stütze im Kanton Thurgau selbst gewesen sei, hätte der Fahrzeugbau die Exporte angekurbelt. Angesichts des grünen Images des Thurgaus gehe gerne vergessen, dass der Fahrzeug-, Maschinen- und Apparatebau sehr tief im Kanton verwurzelt sei. «Der Thurgau liegt, was die Industrialisierung betrifft, in der Schweiz an fünfter Stelle – das wissen viele gar nicht», so Sidamgrotzki. Was hingegen die Wertschöpfung je Beschäftigten betreffe, so hinke der Kanton mit gut 120 000 Franken nicht nur dem schweizerischen Durchschnitt (150 000 Franken) hinterher, man belegt doch in dieser Rangliste des interkantonalen Vergleichs den zweitletzten Platz – nur gerade noch vor dem Kanton Obwalden.

Samstagseinsätze sind möglich

Christoph Soppelsa von der Thurgauer Kantonalbank (TKB) machte deutlich, dass die TKB mit der Schaffung eines eigenen Geschäftsbereiches für Kleinst- und Kleinunternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten eine neue Strategie verfolge. 30 Berater an 14 Standorten deckten gegenwärtig unter Soppelsas Führung im Thurgau exklusiv die Bedürfnisse der Gewerbekunden in Sachen Finanz- und Vorsorgeberatung ab. Bei der Ausarbeitung der Gewerbekunden-Strategie habe man sich intensiv mit den Wünschen der potenziellen Kunden auseinandergesetzt, erklärte Soppelsa. Eine im Jahr 2011 erhobene Umfrage bei den thurgauischen Gewerblern habe ergeben, dass diese meistens während der üblichen Bürozeiten eine Beratung wünschten. Aber auch ein Samstagseinsatz muss drinliegen. «Dann hat unser Mitarbeiter halt am Montagvormittag frei», so Soppelsa. Besonders stark gefragt seien bei den TKB-Dienstleistungen vor Ort die Bereiche «persönliche Beratung», «Bartransaktionen» und «Nachfolgeregelungen». Besonders für den letzten Bereich sollte man sich genügend Zeit nehmen. «Es kann schon fünf bis zehn Jahre dauern, bis der Prozess der Firmenübergabe zu einem guten Ende gebracht wird, denn nicht immer verläuft einfach alles glatt», forderte Soppelsa die Unternehmer auf, mit der Planung der Geschäftsübergabe nicht allzu lange zuzuwarten.