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Sirnach: Dorfplatz statt Dorfbeiz

Dienstag, 26. Februar 2013

Am Ende neigte sich die (Brücken-)Waage zugunsten des Projektes «3». Deutlich obsiegte die Variante «Platz». Für einen «Neubau» sprachen sich am zweitmeisten Sirnacher, am wenigsten für den Umbau der «Brückenwaage» aus.

CHRISTOF LAMPART

SIRNACH. Am Samstagvormittag lud die Politische Gemeinde Sirnach Personen aus Politik, Schule, Vereinen sowie Nachbarn und einige Interessierte zu einem Workshop zum Thema «Areal Brückenwaage» in den Mehrzwecksaal Busswil ein. Insgesamt nahmen 38 Personen daran teil. Ziel der Veranstaltung war es, innert weniger Stunden mittels intensiver Diskussion und abschliessender Abstimmung jene Variante zu finden, welche vom Gemeinderat weiter ausgearbeitet und dem Souverän an der nächsten Gemeindeversammlung im Mai vorgelegt werden soll.

Mit Einsprachen rechnen

Zur Auswahl standen die Varianten «Umbau», «Neubau» und «Abriss und Platzgestaltung», welche im Rahmen einer Machbarkeitsstudie, die vom Gemeinderat in Auftrag gegeben worden war, erarbeitet wurden. Wie es sich schnell einmal zeigte, hatte jede Variante ihre Vor- und Nachteile. Ein Umbau und somit Erhalt der «Brückenwaage» würde wohl zu den wenigsten denkmalpflegerischen Konflikten führen und zudem das Erscheinungsbild des Dorfes konservieren. Für einen Neubau sprach die grosse Gestaltungs- und Nutzungsfreiheit. Mit einem Neubau könne sich Sirnach als dynamische und zukunftsgerichtete Gemeinde positionieren, sagten viele. Dem gegenüber standen relativ hohe Kosten und die Gefahr, dass durch die «neue» Architektur das Dorfzentrum verschandelt werden könnte. Auch müsse man an einem so sensiblen Platz wohl auch mit der einen oder anderen Einsprache rechnen, was das Projekt verzögere und verteuere, liessen sich die Gruppensprecher vernehmen. Und schliesslich sei es um die Linde schade, die einem Neubau wohl weichen müsse. Für einen Platz wiederum spräche die Schaffung eines echten Dorfzentrums bei insgesamt geringen Kosten. «Wir könnten einen Platz schaffen, wie es ihn bis jetzt in Sirnach überhaupt nicht gibt», erklärte ein Redner. Zudem könne man später immer noch auf dem Platz bauen, wenn dieses Bedürfnis vorhanden sein sollte, so der Tenor. Auch liesse sich die Verkehrssituation rund um die «Brückenwaage» so wohl am besten lösen und zugleich könnte man die Linde stehen lassen.

Platz auf erstem Platz

Gegen den Platz sprach, dass dieser wohl nur in der warmen Jahreszeit nutzbar sei. Zudem sei es wahrscheinlich, dass die Bewohner im Unterdorf mit mehr Lärm rechnen müssten. Auch reiche es nicht, einen Platz hinzustellen. Man müsse auch einiges tun, damit die Bevölkerung diesen auch annehme, gab ein Mann zu bedenken. Negativ sei, dass bei einem Platz die Gemeinde finanziell keine Rendite erzielen könne, im Gegensatz zu den beiden anderen Varianten. Am Schluss war das Resultat deutlich. In der Abstimmung, bei der jeder Abstimmende mehrere Punkte vergeben konnte, schwang der Platz mit 47 Stimmen obenaus. Auf den weiteren Plätzen folgte der Neubau mit 32 und der Umbau mit 22 Punkten.