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„Schmid AG“: Ofenbauer trotzt „heissen“ Zeiten

Dienstag, 6. Dezember 2011

75 Jahre alt wurde im Sommer 2011 die „Schmid AG energy solutions“ aus Eschlikon. Mit dem Geburtstag ging auch die Übergabe des operativen Geschäfts vom Schwiegervater auf den Schwiegersohn einher. Dieser, Philipp Lüscher, sieht die Firma auch in einem immer mehr fordernden wirtschaftlichen Umfeld gut aufgestellt.

CHRISTOF LAMPART

Die „Schmid AG“ ist der grösste Schweizer Hersteller von Holzfeuerungen und hat an der Entwicklung der dafür notwendigen Technologien in den letzten Jahrzehnten an vorderster Front mitgewirkt. Die Firma ist unter der langjährigen und umsichtigen Führung von Lüschers Schwiegervater Hans-Jürg Schmid stets mit der Zeit gegangen, damit sie mit der Zeit nicht (ein)gehen muss. Diese Unternehmenspolitik, welche auf Innovationen als grundlegenden Erfolgsfaktor setzt, will Lüscher „bewusst weiter pflegen“, wie er im Gespräch am Hauptsitz in Eschlikon festhält.

Grosse Angebotspalette

Bei der Erreichung ihrer Ziele setzt die Firma in der Gegenwart auf vier Geschäftsbereiche. Nämlich auf Kleinanlagen (bis 150 Kilowatt), Grossanlagen (150 Kilowatt bis 5 Megawatt), Anlagenbau (ab 5 Megawatt) und den Kundendienst, wobei die Grossanlagen „unser Kerngeschäft sind“, so Lüscher.  Gerade  mit diesem breiten Leistungsspektrum – von der kleinen Anlage für das Einfamilienhaus bis hin zur grossen Industrieanlage – hat sich die „Schmid AG“ einen guten Namen geschaffen. Doch für den Geschäftsführer steht ausser Zweifel, dass das professionell aufgestellte und 250 Mitarbeiter beschäftigende Familienunternehmen aus dem Südthurgau auch zukünftig langsam, aber stetig wachsen muss, will es seine Stellung nicht nur „erhalten, sondern sogar sukzessive ausbauen“.

Unternehmerisches Risiko abgesichert

Das bedeutet, dass man nicht nur das bisherige Kerngeschäft – den Export in den EU-Raum – forciert, sondern auch Marktanteile in Osteuropa und den USA hinzuzugewinnen trachtet. In Japan sind die Ofenbauer aus dem Thurgau bereits Marktführer. „Wenn wir nur in der Schweiz tätig wären, wäre die  Abhängigkeit von einer Währung viel zu gross. Wir setzen da lieber auf verschiedene Währungen und manchen in guten Zeiten vielleicht nicht so hohe Gewinne wie andere. Dafür können wir dann in schwierigen Zeiten, wie sie jetzt herrschen, unsere Risiken besser ausgleichen“, erklärt Lüscher. Dank der Tatsache, dass diese Art von finanzieller Absicherung schon länger aktiver Bestandteil der Firmenpolitik ist, hat die exportorientierte „Schmid AG“ auch die gegenwärtig „sehr harte Phase“ mit hohem Franken und schwachem Euro relativ gut überstanden. Kommt hinzu, dass die „Schmid AG“ die Währungsverluste teilweise ausgleichen kann, indem sie selbst  rund die Hälfte aller Rohstoffe im Euro-Raum einkauft und auch einige der Schweizer Zulieferer in Euros bezahlt.

Nach wie vor optimistisch

Trotzdem der Währungskrise strahlt Lüscher Optimismus aus: „Natürlich müssen auch wir um den Absatz kämpfen. Aber solange wir immer wieder mit Innovationen auf dem Weltmarkt aufwarten können, werden wir auch Geschäfte machen“, betont Lüscher.  Was sind denn das für Innovationen?  Gegenwärtig beschäftigen sich die Heizungsprofis aus dem Südthurgau sehr stark mit der Feinstaubproblematik. Für verbesserte Wirkungsgrade und optimale Emissionswerte gilt es laufend  an der Verbrennungsoptimierung Verbesserungen vorzunehmen und neue Filtersysteme auszuprobieren.  „An Ideen und Lösungsansätzen für bestehende Herausforderungen wird es uns sicherlich auch in Zukunft nicht mangeln“, so Lüscher lachend.