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Riesenloch wurde feierlich eingeweiht

Montag, 4. Juli 2011

Im Juni 2005 schlossen die „Hastag“ und die „ZZ Wancor AG“ einen Vorvertrag, mit dem Ziel, eine gemeinsame „Altegg Deponie AG“ zu gründen. Nun wurde am Montag das Riesenloch auf Schönholzerswilener Boden endlich feierlich eingeweiht.

CHRISTOF LAMPART

Der Verwaltungsratspräsident der „Altegg Deponie AG“, Franz Damann, zeigte sich vor rund 40 geladenen Gästen davon überzeugt, dass sich die lange Planungsphase gelohnt habe, denn die Deponie Altegg wird für Inertstoffe und sauberen Aushub betrieben, wobei der Einbau klar zwischen sauberem Aushub und Inertstoffen getrennt wird. Diese Kompartimentierung ist projektiert und kann den Liedermengen der jeweiligen Kategorie flexibel angepasst werden. Aus entwässerungstechnischen Gründen wird im östlichen Deponieteil vorwiegend sauberer Aushub deponiert.

Über 10 Millionen Tonnen

Die auf Schönholzerswilener Gemeindegebiet gelegene und gerade an Mettlen (Bussnang) angrenzende Deponie hat ein Auffüllvolumen von 10‘645‘200 Nettotonnen und umfasst eine Fläche von 203‘000m2 und weist eine Schütthöhe von 35 bis 50 Metern auf. Laut Damann werde man jährlich rund 78‘000 Tonnen hier einlagern, so dass mit einer Deponien-„Laufzeit“ von 40 bis 60 Jahren gerechnet werden könne. Allerdings ist die genaue Menge auch vom Tempo des Lehmabbaus abhängig, welche die in Istighofen beheimatete „ZZ Wancor AG“ für ihre Ziegel- und Backsteinproduktion betreibt.  „Wir bauen hier jährlich bis zu 80‘000m2 unterschiedliche Lehm- und Sandqualitäten ab, welche wir dann in Istighofen zu Backsteinen und Dachziegeln von höchster Schweizer Qualität verarbeiten“, erklärte denn auch der CEO der „ZZ Wancor AG“, Bernhard Lanzendörfer. Der Grund für den Abbau in der „Altegg“ sei „die hervorragende Qualität der verschiedenen Lehm- und Sandschichten“, so Lanzendörfer. Auch der Schönholzerswilener Gemeindeammann Hans Möckli freute sich über das Werk, jedoch sei zugleich so ein „Doppelwerk“, das Veredelung und Entsorgung des mitunter gleichen Produktes ermögliche, auch gut dazu geeignet, um sich einmal über den eigenen Umgang mit den vorhandenen Rohstoffen und der Natur Gedanken zu machen.

Abbautempo regelt Auffüllgeschwindigkeit

Das Deponiekonzept sieht eine Auffüllung von Norden nach Süden im Gleichschritt mit dem Abbau vor. So kann eine neue Deponieetappe erst dann in Angriff genommen werden, wenn durch den Mergelabbau die dazu vorgesehene Basisfläche freigelegt wurde. Die einzelnen Deponieetappen dauern deshalb gleich lang wie die Abbauetappen, nämlich jeweils zwischen fünf und acht Jahre. Die Ein- und Ausfahrt zur Deponie erfolgt getrennt vom Abbaubetrieb über einen eigenen Anschluss an die Kantonsstrasse Mettlen-Wuppenau. Die Zufahrt wurde dabei so angelegt, dass sie auf dem geraden, übersichtlichen Strassenabschnitt zu liegen kommt

Was sind Inertstoffe?

Inertstoffe sind gesteinsähnliche Materialien, die sich nicht an gefährlichen chemischen Prozessen beteiligen. Zu ihnen zählen u.a. Steine, Beton, Backsteine, Ziegel, Mauerabbruch und Strassenaufbruch. Nach der Säuberung und Aufbereitung werden diese z.B. zu Betongranulat verarbeitet. Wenn die Inertstoffe z.B. durch Kunststoffe, Metalle, Textilien, etc. verunreinigt sind, können sie nicht recycelt werden und gelangen somit in eine Inertstoff-Deponie. (art.)