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Ramon Lauener: Ein grosses Talent gibt gewaltig Gas

Montag, 27. Februar 2012

Der „Knopf“ ging bei Ramon Lauener anfangs letzte Saison auf. Mittlerweile hat es der 14-jährige Sulgener vom weitgehend unbeschriebenen Blatt zu einem der besten Mountainbiker seines Jahrgangs gebracht. Und diese positive Entwicklung soll noch lange nicht zu Ende sein.

CHRISTOF LAMPART

Im Alter von elf Jahren besuchte Ramon das Mountainbike-Training von Markus Fehr in Buchackern und fand sofort Gefallen daran. Danach steigerte er Training und Leistung Stück für Stück, bis er im 2008 „einfach einmal aus Spass“, an seinem ersten Rennen teilnahm. Die Eltern liessen ihn gewähren, da „wir schon immer ahnten, dass Ramon das Velofahren im Blut hat“, erklärt Mutter Andrea schmunzelnd.

EM-Qualifikation als Ziel

Das „Lachen“ verging aber in der vergangenen Saison zunehmend Ramons Konkurrenten. Motiviert durch eine tolle Skiwoche, kam Ramon „voller Energie nach Hause, setzte sich auf die „Rolle“ im Keller und pedalte wie verrückt drauf los. Und zwar nicht nur einmal, sondern bis zu fünf Mal die Woche“, erinnert sich Vater Martin heute noch leicht staunend. Auch Ramon führt seine Leistungsexplosion im letzten Jahr auf die damals im Winter massiv gesteigerte Trainingsintensität zurück. „Mein Papi hat immer betont, dass im Winter Profis gemacht werden, also habe ich mich daran gehalten und Gas gegeben“, lacht Ramon. Und wie.

Denn schon beim ersten grossen Rennen im liechtensteinischen Schaan belegte er den dritten Rang. „Bei diesem Rennen wollten sich alle beweisen und zeigen, dass sie gut in Form sind. Von da her war das Ergebnis für mich schon ein erster Fingerzeig, dass es in diesem Jahr richtig gut laufen könnte“, erinnert sich der für Fehr-Velos startende Fahrer. Mittlerweile hat er sich in der nationalen Rennserie etabliert. Und zwar so gut, dass er anfangs Jahr in das U17-Nationalkader von Swiss Cycling aufgenommen wurde. Das Saisonziel von Ramon ist die Qualifikation für die U17-Europameisterschaften im österreichischen Graz; diese finden vom 12. bis zum 18. August statt. Beim Erreichen dieses Ziels dürfte ihm sicherlich auch das Trainingslager auf Gran Canaria geholfen haben, das er Mitte Februar zusammen mit seinem Vater bezog. Fünf volle Tage lang konnten die beiden ein intensives Grundlagentraining absolvieren. Vier bis fünf Stunden sassen Vater und Sohn dabei täglich bei angenehmen 20 Grad Celsius im Sattel.  

Noch viel Potential vorhanden

Da reines Konditionstraining auf der „Rolle“ im Keller auf die Dauer zu langweilig wäre, spielt Ramon Lauener auch oft Eishockey und nahm in diesem Winter auch an den Radquerrennen in Uster, Beromünster und Bussnang teil. Letzteres bildete für den Fahrer des VC Bürglen-Märwil sozusagen ein Heimspiel. „Am Anfang musste man sich schon ein wenig an den Schlamm gewöhnen, aber mir hat das ziemlich viel Spass gemacht, zumal ich beim Radquer auch bezüglich Fahrtechnik noch einiges dazulernen kann. Hierbei hilft mir auch das wöchentliche Techniktraining mit Eugen Haubensaak. Wobei bei mir generell gilt, dass ich sicherlich noch überall enorm zulegen kann“, erklärt der HC Davos-Fan.

Damit Ramons Sportlerkarriere nach der obligatorischen Schulzeit keinen Knick erfährt, sucht er schon jetzt einen Lehrbetrieb, der ihm eine sportlerfreundliche Ausbildung ermöglicht. Gerne würde er Zimmermann lernen. Klar sind auch Ramons sportliche Ziele:  „Kurzfristig möchte ich die Lücke zu den allerbesten U17-Fahrern schliessen und langfristig gesehen wäre es für mich ein Traum, Profi zu werden und Weltcuprennen fahren zu können.“