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Optimistische SP Weinfelden will vierten Sitz

Donnerstag, 24. Februar 2011

Mit zehn Männern und fünf Frauen steigt die SP Weinfelden in die Gemeindeparlaments-Wahlen. Ausserdem wird – wie in den Wahlen zuvor - wieder eine Listenverbindung mit den Grünen angestrebt.

CHRISTOF LAMPART

Diesen Entscheid fällten die Sozialdemokraten am Mittwochabend im Restaurant Eisenbahn nach der Jahresversammlung der SP Weinfelden und Umgebung. Ebenso wollen die Sozialdemokraten auch die CVP-nahe Gruppierung „Jung & Aktiv“ um eine Listenverbindung anfragen. Zwar sei man dann wahrscheinlich der „kleinere Partner“, was sich bei der Verteilung der Restmandate eher positiv für „Jung & Aktiv“ auswirken könnte, doch sei ein Zweckbündnis wohl auch ein Weg, um mehr junge  Wähler für die SP-Politik zu begeistern. Der SP-Wahlausschuss wird mit „Jung & Aktiv“ das Gespräch suchen.

Wahlwerbungskonzept wird überdacht

Die Listenverbindung könnte sich jedoch auch für die Sozialdemokraten in Weinfelden lohnen. Zwar verspüre man in der Sektion, so Präsident Walter Strasser, einen „neuen Rückenwind“  doch seien die drei Parlamentssitze, welche die SP momentan inne halte, keineswegs sicher. Man wolle zwar einen viertes Mandat hinzu gewinnen, doch da sei man nicht die Einzigen. Immerhin habe die CVP deutlich gemacht, dass sie einen sechsten Sitz anstrebe, und von den anderen Parteien könne man ähnliche Ziele erwarten.  „Und von irgendwoher muss dieser Sitz dann ja kommen. Da ist es nicht auszuschliessen, dass das vielleicht ein Sitz von uns sein könnte, wenn wir nicht aktiv Wahlwerbung machen “, meinte ein Mitglied lakonisch. Auch Gemeinderätin Heidi Güttinger warnte, sie wisse, aus sicherer Quelle, dass die CVP viel Geld für den Wahlkampf in die Hand nehme – nannte jedoch keine konkrete Zahlen. Nicht zuletzt wegen diesen Voten wurde beschlossen, dass der zuvor vom Wahlausschuss gefasste Vorsatz, nämlich nur minimal Geld für den Wahlkampf (Verzicht auf Inserate und Plakate, lediglich die Herausgabe eines an alle Haushalte zu versendenden Flyers) auszugeben, noch einmal überdacht werden soll. 

Spontane Vorstandskandidatur

Denn rein finanziell darben die Genossinnen und Genossen aus Weinfelden nicht am Hungertuch, konnten sie doch auch im 2010 eine praktisch ausgeglichene Rechnung und ein Vermögen von über 18600 Franken ausweisen.  Auch personell  geht es mit der SP aufwärts, konnte sie doch im 2010 neun Mitglieder auf 47 zulegen.Überraschend wurde nicht nur der bisherige Vorstand  um Präsident Walter Strasser einstimmig im Amt bestätigt, sondern mit dem Gemeindeparlamentskandidaten Samuel Bosshart ein junges Parteimitglied in den Vorstand gewählt, dass sich spontan zur Wahl stellte.

Vor 19 Mitgliedern sowie dem amtierenden SP-Grossrats-Präsident Walter Hugentobler, Matzingen,  wurde  die  Nominierung unkonventionell und zügig durchgeführt. Die zehn anwesenden Kandidatinnen und Kandidaten stellten sich vor, indem sie sich auf Fotos präsentierten. Und zwar an Weinfelder Orten, die etwas über die politischen Prioritäten der Personen aussagten.  Dabei wurden Themen wie Abfallbeseitigung, Integration, Kulturförderung, Energie- und Raumplanung ins „linke“ Bild gesetzt. Auf der Nominationsliste sind zuerst die drei Bisherigen (Streuli, Knill und Hagen) aufgeführt. Danach kommen jene, welche den vierten Sitz für die SP holen wollen und am Schluss die  „Listenfüller“.

Walter Hugentobler betonte in seiner Grussadresse, dass die SP vermehrt den Kontakt zu den Leuten suchen müsse: „Wir müssen raus zu den Leuten – denn wir sind „Volks“-Vertreter. Diese trifft man in der Beiz, im Laden und in den Vereinen. Und dort müssen wir auch sein. Es ist immer noch so, dass alles bei uns viel Arbeit und Aufwand braucht, um einen Schritt weiter zu kommen, aber wir dürfen diesen Aufwand nicht scheuen, wenn wir uns für einen sozial gerechten Thurgau einsetzen wollen“, so Hugentobler.

Drei Bisherige und zwölf Neue

Zur Wahl ins Gemeindeparlament treten für die SP an:

Fritz Streuli, 1962, Betriebsdisponent SBB, bisher; Walter Knill, 1946, Chauffeur, bisher; Hanspeter Hagen, 1958,Technischer Angestellter, bisher; Samuel Bosshart, 1982, Flughafenpolizei Security; Adrian Caramaschi, 1964, Lebensmittelingenieur; Esa Eberhart, 1961, Agogin; Pius Erni, 1959, CNC Programmierer; Vanessa Huber, 1983, Studentin Skandinavistik; Xenja Magri, 1986, Informatikerin; Dominic Peter, 1986, Student VWL; Willi Rechsteiner, 1959, Layouter; Jürg Rohrer, 1953, Zollrevisor; Andrea Santmann, 1968, Kaufmännische Angestellte; Marta Wechsler, 1955, Gastroangestellte und Paul Wirz, 1950, Systemingenieur.  Gewählt wird am 15. Mai. (art.)