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Oberthurgau fordert Anschluss

Donnerstag, 30. Oktober 2014

ROMANSHORN. Am gestrigen Wirtschaftsmeeting in Romanshorn trat die Region nicht nur selbstbewusst auf, sondern liess sich auch über Megatrends informieren. CHRISTOF LAMPART

Der Präsident der Arbeitgebervereinigung Romanshorn und Umgebung, Thomas Maron, liess in den Räumlichkeiten der Pro Nautik AG vor über 200 Unternehmerinnen und Unternehmern keine Zweifel daran, dass der Oberthurgau sich gegen die Bevorzugung anderer Regionen wehren müsse. Schliesslich sei der Oberthurgau, gemessen an reinen Wirtschaftsarbeitsplätzen, die wirtschaftlich stärkste Region im Kanton. So zähle er 2400 Betriebe mit 18 000 Arbeitsplätzen, während Frauenfeld mit 2000 Betrieben auf 19 000 Arbeitsplätze komme. Zählte man aber die kantonalen Amtsstellen weg, so «sind wir vorne», betonte Maron. Es gehe somit schlicht nicht an, dass der Oberthurgau im neuen kantonalen Raumplanungskonzept ungleich behandelt werde. Auch müsse alles dafür getan werden, dass die BTS und die OLS rasch gebaut würden denn «der Oberthurgau gehört an den Kanton an- und nicht abgehängt», forderte Maron.

Beschleunigung nimmt zu

Am Wirtschaftsmeeting ging es aber eigentlich um sogenannte Megatrends, auf die der Zukunftsforscher Georges T. Roos einging. So werde die «Beschleunigung» des eigenen (Berufs-)Lebens auch in den nächsten Jahren markant zunehmen. Nicht nur aktuelles Wissen veraltete somit immer schneller, sondern die modernen Kommunikationsmittel ermöglichten heute geschäftliche Entwicklungen, welche noch vor wenigen Jahren undenkbar waren.

So habe es erst das Smartphone ermöglicht, dass die Firma Uber aus San Francisco Taxifahrten von Privatpersonen per App vermitteln konnte. Was dazu führte, dass in den USA in einigen Städten der klassische Taxidienst quasi über Nacht hinweggefegt wurde. Dieses Beispiel zeige, dass gerade ziemlich grosse Veränderungen von niemandem wirklich vorhergesehen werden – bis ein kluger Kopf die Chance erkennt und beim Schopf packt.

Kommunizierender Topf

Roos erklärte, dass in Bälde künstliche Intelligenz dermassen in unser Leben integriert sein werde, dass nicht nur virtuelle Welten, sondern Dinge miteinander kommunizieren könnten. Vom Blumentopf, der dem Besitzer eine SMS schickt, wenn die Pflanze Wasser braucht, bis hin zum intelligenten Haus. «Wenn es merkt, dass eine alte Frau am Boden liegt und sich nicht meldet, so wird es selbständig die Krankendaten an den Doktor übermitteln und den Rettungsdienst alarmieren», so Roos zur schönen, neuen Welt.