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„Nussbaum“ spart konsequent Energie

Samstag, 3. September 2011

Die Nussbaum Holding AG aus Matzingen ist seit Jahren führend in der Herstellung von Alu-Verpackungen wie Tuben oder Dosen. Nun setzt sie in der energieintensiven Branche radikal aufs Energiesparen.

CHRISTOF LAMPART

Bauxit, der Aluminiumrohstoff, ist auf der Erde fast unbegrenzt vorhanden. Die erstmalige Verarbeitung zu Aluminium ist jedoch sehr energieintensiv. Da in den nächsten Jahren die Energie- und Rohstoffpreise aber wohl weltweit deutlich steigen dürften, sah sich die Nussbaum Holding  AG dazu veranlasst, das Thema Energiesparen „schon frühzeitig auf die Agenda zu setzen“, wie  Mehrheitsaktionär Florian Nussbaum am Donnerstagabend im Rahmen eines Kundenapéro im Betrieb formulierte.

Damit folgt „Nussbaum“ einem Trend. Denn wie Andreas Koch vom Kompetenz-Zentrum Erneuerbare Energie SüdThurgau“ (KEEST) aus Sirnach erklärte, „werden steigende Rohstoffpreise die Ertragslage der KMUs schmälern“. Aus diesem Grund erachteten bereits heute „über 40 Prozent aller Unternehmer die Energiefrage als sehr wichtig“, so Koch.

1900 Leuchtkörper ausgewechselt

Die war auch bei „Nussbaum“ nicht anders, weshalb man die Zusammenarbeit mit dem KEEST suchte. Für den Geschäftsführer der Nussbaum Matzingen AG, Adrian Ritzi war dies „ein Glückstreffer“.  Dabei sei die Ausgangslage bei einem jährlichen Energieverbrauch von 13,3 Millionen Kilowattstunden, welche bei „Nussbaum“ benötigt werden, um 115 Millionen Dosen herzustellen, klar gewesen. „In so einem Betrieb muss es einfach ein grosses Energiesparpotential geben“, so Bitzi.

So wurden als erstes alle 1900 Leuchtkörper auf einmal durch Energiesparlampen ersetzt.  Damit lasse sich nicht nur eine fünf Mal längere Lebensdauer der Leuchtkörper erzielen, sondern, ganz wichtig,  gut 60 Prozent Strom einsparen – und der Kanton Thurgau fördere dies noch durch Subventionen. Mittel- und langfristig werde sich diese Investition auch finanziell auszahlen, zeigte sich Florian Nussbaum „überzeugt“.

90 mal um die Erde fahren

Gegenwärtig erarbeitet „Nussbaum“ einen Energie-Masterplan, will man doch die beachtlichen Energieflüsse besser verstehen. Momentan verbraucht „Nussbaum“ Gas, um jährlich 740 Einfamilienhäuser und Strom, der reichte, um 980 Zwei-Personen-Haushalte zu versorgen. Unter anderem soll untersucht werden, ob man die Abwärme fürs sehr energiefressende Aufheizen der Produktionsanlage nutzen könne. Wenn alle vorgesehene Energiesparmassnahmen umgesetzt sind, wird auch der CO2-Ausstoss um 560 Tonnen niedriger sein als zu Beginn der Energiesparkampagne. „Das entspricht in etwa, vorsichtig geschätzt, dem gleichen CO2 -Ausstoss, den ein Auto hätte, wenn es 90 Mal um die Erde führe“, so Bitzi.