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Über 1000 Fans werfen die Hände in die Höhe, schunkeln und singen mit. An der Schlagergala sorgen Stars der Szene wie Monique oder Lokalmatador und Ex-Mister-Schweiz Marcel Schweizer für eine ausgelassene Stimmung.

CHRISTOF LAMPART

MÜNCHWILEN. Sie hakten sich unter, als die «Musi spuilt», sie schunkelten und sie liessen ihre Hände schweifen: Die Schlagerparty vom Mittwochabend berauschte die Fans. So, wie es sich das OK gewünscht hatte. «Die Menschen sollen für einen Abend lang den Alltag vergessen und sich einfach an der Musik erfreuen.» Auf diesen Nenner brachte der Präsident des OK, Bruno Wick, den Konzertabend, da war dieser schon etwas über eine Stunde alt. Und wer das Publikum im Festzelt bei der Sportanlage Waldegg in Münchwilen beobachtete, kam zum Schluss, dass die Schlagerfans nur allzu gerne der Aufforderung des OK nachkamen. Die Hände gingen «zum Himmel» und es wurde das schlagergewordene Bekenntnis vieler einsamer Herzen mitgesungen: «Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben.»

Alpenland-Sepp und Monique

«Ihr seid mega!», «Super, wie ihr mitgeht!», «Münchwilen, ihr seid ein tolles Publikum!». Klar, beherrschen Profis wie der Mister Schweiz von 1995, Marcel Schweizer, notabene der Lokalmatador, aber auch der «Alpenland-Sepp» Sepp Silberberger oder Monique, Siegerin des Grand Prix der Volksmusik 1999, ihr Handwerk. Doch das Lob an die Adresse des Publikums war nicht einfach eine Floskel. Die Schlagerstars meinten es durchaus ernst.

Die Leute waren gekommen, um zu feiern. Schon nach dem zweiten Lied von Marcel Schweizer standen die ersten auf den Bänken. Wer ganz vorne stand, konnte sich dem kollektiven Zwang kaum entziehen. Fiel einem der genaue Text nicht mehr ein, so war das nicht weiter schlimm – ein «Nanana» oder ein «Lalala», das schaffte jeder.

«Es isch einfach geil», erklärte Moni aus Rickenbach, die mit einer Freundin abfeierte. Und Jürg aus Kirchberg fand es schade, dass die Schlagerparty nicht am Wochenende über die Bühne geht, denn der nächste Tag sei für ihn ein normaler Werktag und er müsse früh raus. «Das dürfte wohl vielen hier ähnlich gehen.» Und es dürfte wohl ein Grund gewesen sein, warum das riesige Zelt nur knapp zu zwei Dritteln gefüllt war, wurden doch etwas über 1000 Eintritte verkauft.

Ein bombastischer Abend

Die Schlagerfans, die gekommen waren, kamen jedoch in den Genuss eines ebenso abwechslungsreichen wie professionell geplanten Konzertabends. Von den Auftritten der Stars über den Service bis hin zum unaufdringlich, aber effizient agierenden Sicherheitsdienst passte einfach alles. Die Konzertbesucher konnten einen stimmigen Anlass geniessen und tatsächlich dem Alltag für ein paar Stunden entfliehen.

Andy Borg zugeschaltet

Auch hielten die Stars die eine oder andere Überraschung fürs Publikum bereit. So sang Monique spontan mit dem per Telefon live zugeschalteten Andy Borg ein Duett. Und als Sepp Silberberger seine Parodienummer als Tina Turner abzog und dabei «Simply the Best» sang, war das Publikum vollends begeistert. Denn das gesungene Lob konnte er ohne weiteres auf sich selbst beziehen.