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Mit glatten Ideen den Nachwuchs fördern

Sonntag, 27. März 2011

Nicht erst seit gestern plagen die Schützen Nachwuchssorgen. Doch anstatt zu jammern, ergreift nun die Sponsorenvereinigung des Thurgauer Kantonalschützenverbands die Initiative und lanciert im 2011 diverse (Jugend-)Projekte, die eine nachhaltige Wirkung haben sollen.

CHRISTOF LAMPRT

Die Sponsorenvereinigung des Thurgauer Kantonalschützenverbands (SV-TKSV) hat schon immer ein  grosses Herz für den Nachwuchs gehabt. Nebst der individuellen finanziellen Unterstützung von  Kaderschützen – dafür gab der SV-TKSV alleine im 2010  7500 Franken aus - hatte man sich in den fünf Jahres seines Bestehens auch einen Namen als Förderer des Breiten-Schiesssports gemacht. Und genau in diesem Bereich soll im 2011 „noch etwas gehen“, wie SV-TKSV-Präsident Erwin Greminger an der Generalversammlung vom Donnerstag im Stehrenberger „Rössli“ vor 23 Stimmberechtigten erklärte.

Ein Götti-Batzen für den Nachwuchs

Dieses „noch etwas“ sind vor allem drei Punkte. Zum einen wird auf diese Schiesssaison hin der sogenannte „Götti-Batzen“ eingeführt. Mit diesem System werden Vereine belohnt, welche besonders viel in den Nachwuchs investieren und diesen zum regelmässigen Besuch an offiziellen Schiesswettbewerben animieren. Dabei könne man schon auf einen Betrag von 40 bis 50 Franken je Schütze und Saison kommen, welcher zwecks Nachwuchsförderung in die jeweiligen Vereinskassen flösse, erläuterte Markus Stark, Balterswil, welcher zusammen mit Peter Aeschlimann die Idee des „Götti-Batzen“ entwarf. 

Damit diese Idee noch stärker Anklang findet und in die rund 130 Thurgauer Schützenvereine hinein getragen wird, liess sich Stark  als Aktuar und Projektleiter in den SV-TKSV-Vorstand wählen; er füllte damit eine über zwei Jahre dauernde Vakanz im Vorstand. Bereits auf die GV 2010 hin hatte Markus Berner den Rücktritt aus dem Vorstand bekannt gegeben; für ihn rückte als Vertreter des TKSV Werner Koradi, Oberneunforn, nach.

Zufallsgenerator entscheidet

Weitere Höhepunkte sollen im 2011 der Jubiläumsstich (Hauptsponsor Möhl) und – selbstredend - das Feldschiessen sein. Bei ersterem werden 50 Prozent der Jugendlichen und Junioren, welche das eidgenössische Feldschiessen 2011 geschossen haben, automatisch für das Ausscheidungsschiessen selektioniert. Die 50 Besten der Ausscheidungs-Schiessen – welche auf der Schiessanlagen der Sektionen erfolgen – qualifizieren sich für die Finals in Berg (300 Meter) und Bürglen (25 Meter), welche am 3. September über die Bühne gehen werden. Beim Feldschiessen können alle Schützinnen und Schützen teilnehmen. Doch wer die Preise erhält, entscheidet sich für einmal nicht am Schiessstand. Vielmehr werden die 30 Gaben per Zufallsgenerator unter jung und alt verlost.

Mitglieder und Gönner gesucht

Doch ein so grosses Engagement kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Geld, das zwar momentan noch vorhanden ist – die SV-TKSV erwirtschaftete im 2010 ein Plus von rund 8000 Franken und verfügt über ein Vermögen von 31500 Franken -, doch sind solche Projekte wie der auf Nachhaltigkeit ausgelegte Götti-Batzen ziemlich kostenintensiv. „Wir brauchen neue Mitglieder – egal, ob es nun Firmen wie beispielsweise unsere Hauptsponsoren Raiffeisen und Möhl oder Einzelmitglieder sind, denn nur wenn wir unsere Mitgliederzahl ausbauen können, können wir uns langfristig für unseren schönen Sport, für unseren Schützen-Nachwuchs, engagieren“, rief Erwin Greminger die Mitglieder dazu auf „aktiv Mund-zu-Mund-Werbung“ zu betreiben – und zwar überall, nicht nur innerhalb der Schützen-Familie. Denn schliesslich gehe es um nicht mehr und nicht weniger als „den mittel- und langfristigen Fortbestand unseres schönen Schiesssports“.  Gegenwärtig zählt die SV-TKSV 38 Firmenmitglieder (500 Franken), 63 Einzelmitglieder (100 Franken) und 18 Gönner (50 Franken, ohne Stimmrecht).