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Massarbeit auf der Thurgaukarte

Montag, 14. Mai 2012

In der Curlinghalle Weinfelden wurden für einmal keine Steine geschoben, sondern höchstens vermessen. Über 1000 Interessierte besuchten am Samstag den «Tag der amtlichen Vermessung».

CHRISTOF LAMPART

WEINFELDEN. Auf spielerische Weise präsentierte sich das für Aussenstehende wohl trocken wirkende Vermessungswesen dem Publikum. Die Thurgauer Geometer und das Amt für Geoinformation zeigten der Bevölkerung die Entstehung von Karten, Plänen und geographischen Informationssystemen und ihren Nutzen im Alltag. Ebenso konnte, wer wollte, unter fachmännischer Anleitung ein modernes Vermessungsinstrument benutzen oder in die faszinierende Welt der GPS-Messtechnik eintauchen.

Ursprünglich waren auch Outdoor-Aktivitäten wie beispielsweise ein OL mit GPS-Gerät vorgesehen. Da aber den ganzen Tag hindurch Schmuddelwetter herrschte, wurden sämtliche Stände und Präsentationen in das Innere der Curlinghalle verlegt.

Positiv überrascht von Resonanz

Organisator Patrick Marthaler zeigte sich mit der Publikumsresonanz zufrieden. «Wir wussten zwar, dass wir ein sehr umfangreiches Programm anbieten, aber dass es so gut bei so vielen Leuten ankommen würde, damit durften wir wohl nicht rechnen.» Er schätzt die Zahl der Besucher auf über 1000.

Doch nicht nur die alten und neuen Messinstrumente zogen die Besucher in ihren Bann. Genauso spannend war für viele das Auffinden und Kennzeichnen des eigenen Wohnortes. Denn die Organisatoren hatten auf dem Boden ein riesiges, begehbares Orthofoto des ganzen Kantons ausgelegt. Ein Orthofoto ist eine naturgetreue und verzerrungsfreie fotografische Abbildung der Erdoberfläche. Viele nutzten die Gelegenheit und markierten ihren Wohnort mit einem roten Punkt. Dadurch erhielten die Organisatoren auch einen Überblick, woher die Besucher kamen – aus allen Kantonsteilen, auch wenn die Region Weinfelden sehr stark vertreten war.

Heute eine Verbundaufgabe

Die Ausstellung fand aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums des Schweizerischen Zivilgesetzbuches statt. Erst mit dem Zivilgesetzbuch wurde für die amtliche Vermessung eine bundesrechtliche Gesetzesgrundlage geschaffen. Bis heute wird die amtliche Vermessung als Verbundaufgabe von Bund und Kantonen und in Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft wahrgenommen. Diverse private Vermessungsbüros arbeiten im Auftrag der öffentlichen Hand.