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Lohnerhöhungen um ein Prozent

Donnerstag, 14. November 2013

Am Lohnapéro der Arbeitgebervereinigung Arbon sind Informationen und Erfahrungen zur Lohnentwicklung ausgetauscht worden. Grosse Lohnsprünge sind im kommenden Jahr nicht zu erwarten. Aber die Aussichten für die Betriebe scheinen sich zu bessern.

CHRISTOF LAMPART

 ROMANSHORN. Man kennt sich in der Runde der Arbeitgebervereinigung Arbon. Gut 20 Personalverantwortliche haben sich in den Räumlichkeiten der Romanshorner Geobrugg AG getroffen, um sich über die Tendenzen der Lohnentwicklung auszutauschen.

«Lohnapéro» heisst die informelle Runde, welche sich am U-förmigen Tisch im Konferenzsaal mit dem malerischen Namen «Rigi» versammelt hat. Damit solle es den Mitgliedsfirmen ermöglicht werden, einen Vergleich der eigenen Position innerhalb der Region abzuschätzen, wie es im Einladungsschreiben heisst.

Wie die Lohnentwicklung in den kommenden zwölf Monaten tatsächlich aussehen wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch offen. Eigentlich ist die Veranstaltung weniger für die Öffentlichkeit gedacht. Und so gilt für den Lohnapéro im Zusammenhang mit Namen und beteiligten Firmen sowie Arbeitgebern Vertraulichkeit. «Das, was hier gesagt wird, ist alles streng vertraulich», sagt Versammlungsleiter Dieter R. Hölterhoff, Personalleiter bei der Bioforce AG in Roggwil.

Es sieht wieder besser aus

Fast alles. Das Positive soll dann doch erwähnt werden. «Es sieht ein bisschen besser aus für viele Betriebe, wie es vor vielleicht drei, vier Jahren der Fall war», sagt Hölterhoff in die Runde. Dass die Flawiler Flawa nun weiterhin hierzulande und nicht in Polen produziere und es bis dato an der Lohnfront ruhig geblieben sei, sei ein gutes Zeichen. Zwei Damen nicken, eine weitere räuspert sich, ein Herr schaut auf die Uhr. Dann werden Zahlen ausgetauscht. Schnell wird deutlich, dass sich die meisten Firmen im kommenden Jahr bei den Lohnerhöhungen um ein Prozent herum bewegen. Es fällt auf, dass viele Betriebe nur zu kleinen Teilen eine generelle Lohnerhöhung vorsehen. Ein bisschen mehr ist es dann schon bei der individuellen Lohnanpassung. Doch wirklich üppig fallen die Lohnsteigerungen wohl nirgends aus. Ein paar Teilnehmer verweisen darauf, dass ihr Unternehmen dem Gesamtarbeitsvertrag unterstellt sei. Da müsse man sich an das halten, was vereinbart sei.

Volle Auftragsbücher

Doch nicht alle Unternehmungen sind dazu bereit, die Arbeitnehmerschaft am Gewinn zu beteiligen. Ein Manager gibt offen zu, dass die Auftragsbücher zwar voll seien, man jedoch, wenn immer möglich, eine Nullrunde anstrebe. Auch ein Stadtammann geht von null aus. Das allerdings nicht fix, sondern nur vorläufig, wie er sagt.