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Lehrjahre sind nun mal keine Herrenjahre

Donnerstag, 23. Juni 2011

Simeon Wälti, Jonathan Sachweh und Sandro Müller sind allesamt musikalisch so begabt, dass sie in den vergangenen Jahren von der Begabtenförderung der Sekundarschule Weinfelden profitieren konnten. Nun tritt das Trio Ende Schuljahr in weiterführende Schulen über und zog nun Bilanz.

CHRISTOF LAMPART

In einem waren sich alle drei Schüler, der Wallenwiler Simeon Wälti (Schlagzeug) und die beiden Sulgener Jonathan Sachweh (Gitarre) und Sandro Müller (Violine), einig: es sei ein „riesiger Aufwand“ gewesen, aber es habe „sich gelohnt“, betonten alle drei im Gespräch unabhängig voneinander.

„Man muss wirklich wollen“

Einfach so nebenbei lasse sich die Schule jedoch nicht erledigen. „Es reicht ganz klar nicht, wenn man einfach die Aufnahmeprüfung besteht; man muss auch wirklich wollen“. Weiss Sandro Müller zu berichten. Und Jonathan Sachweh ergänzt: „Wir mussten uns schon organisieren und unsere Zeit einteilen. Viel Freizeit haben wir zwar nicht gehabt, was auch nicht immer toll war. Aber wenn man, wie wir es wohl alle hier gemacht haben, die Musik als unser grösstes Hobby betrachten, dann hat sich der Kampf gelohnt“, erklärt Jonathan Sachweh, welcher als einziger drei Jahre lang die Schule besuchte. Sachweh mag es gerne „rockig“ und würde wohl am liebsten als E-Gitarrist oder als Bassist mit (s)einer Band um die Welt touren. Doch auch er weiss, dass Talent meistens nicht reicht, um sich durchzusetzen, weshalb er ab nächstem Schuljahr die Pädagogische Maturitätsschule in Kreuzlingen besuchen wird. „Nein, Berufsmusiker will ich nicht werden, aber die Musik wird wohl stets einen wichtigen Platz in meinem Leben einnehmen.“

Durchhaltewillen war gefragt

Viel Lob für die Weinfelder Begabtenförderung hat Sandro Müller übrig. Die wöchentlichen 80 Minuten Geigen-, und 40 Minuten Klavierunterricht hätten ihn „klar zu einem besseren Musiker“ gemacht. Aber auch von der Stimm- und Gehörbildung habe er „sehr profitiert.“ Dennoch war es für die Schüler nicht immer einfach gewesen, Schule und sonstige Pflichten unter einen Hut zu bringen. Simeon Wälti musste eigens für den Schulbesuch jeden Tag aus dem hinterthurgauischen Wallenwil anreisen. „Da ging schon jedes Mal je eine Stunde für die Hin- und Rückfahrt drauf. Klar, kann man auch im Zug lernen, aber nie so gut, wie zu Hause“, so Simeon Wälti, welcher Schlagzeuger ist. Gott sei Dank arbeitet Simeons Vater in Weinfelden, so dass er manchmal direkt mit ihm nach Hause fahren konnte. Ganz generell mussten auch die Eltern aktiv ihren Beitrag zum Gelingen der Schule beitragen: „Wir haben uns immer abgesprochen, wer am Wochenende die Kinder zu einem Konzert begleitet“, erzählt die Mutter von Sandro Müller, Elisabeth.