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Leckes Leitungsnetz lässt Gewinn abfliessen

Dienstag, 5. April 2011

Verluste beim Wasser, Gewinne bei der Elektra und schliesslich ein kleiner Gewinn. Was die Rechnung 2010 ergab, soll sich im 2011 im ähnlichen Rahmen bei der Dorfkorporation Rossrüti wiederholen.

CHRISTOF LAMPART

Wie Verwaltungsratspräsident Patrick Fürer am Montagabend im Untergeschoss des Primarschulhauses Rossrüti vor 34 Stimmberechtigten erklärte, konnte im 2010 ein Gewinn von 30‘400 Franken erwirtschaftet werden. Und das, obwohl im gleichen Zeitraum das Eigenkapital beim Wasser um 22‘100 Franken abnahm, war doch der Stromverkauf profitabel. Ähnlich wird die Rechnung wohl im laufenden Jahr aussehen, rechnet doch die Dorfkorporation Rossrüti (DKR) mit einem Gewinn von 34‘000 Franken, der sich aus einem Minus von 10‘000 Franken beim Wasser und einem Gewinn von 44‘000 Franken beim Strom zusammensetzt. Sowohl die Rechnung 2010 als auch das Budget 2011 wurden vom Souverän einstimmig gutgeheissen. 

Fit für „Sonnenwies“

2010 sei man vor allem mit der Überarbeitung diverser Reglements (Wasser-, Elektra- und Korporation-Reglements) beschäftigt gewesen. Habe man beim Wasserreglement vor allem den Vorgaben der Gebäudeversicherungsanstalt entsprochen, so sei es beim Elektra-Reglement darum gegangen, die DKR für die Überbauung Sonnenwies fit zu machen. Fürer erinnerte daran, dass die innert drei Jahren realisiert sein wollende Überbauung wohl die grösste Grossbaustelle in der Dorfgeschichte sein dürfte. Tatsächlich umfasst das Volumen nicht weniger als 100 Wohneinheiten. Darunter mehrere Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie ein Gewerbezentrum.

Wasserpreis schlug auf

Zu schaffen machte der DKR im 2010 die Preisentwicklung beim Wasser und die zunehmenden und kostenintensiven Reparaturen im Leitungsnetz. Zwar habe man Gegensteuer gegeben, indem man auf den 1. Januar 2011 hin die Wasserpreise um fünf Prozent erhöht habe, doch reiche das – vor allem wenn man viel am Leitungsnetz flicken müsse, nicht, um die Jahresbilanz mit einer schwarzen Null abschliessen zu können. Er könne nur „hoffen“, so Fürer, dass die grossen Investitionen ins Leitungsnetz nun erst einmal der Vergangenheit angehörten. Nichtdestotrotz bewege sich der Wasserpreis der DKR im Vergleich mit den umliegenden Korporationen „nach wie vor auf einem guten Niveau“, konstatierte Fürer. Positiv verlief im 2010 der Wasserumsatz, konnte dieser doch gegenüber dem Vorjahr um 6300 m3 gesteigert werden.

Beim Strom, welcher im vergangenen wie auch im kommenden Jahr der Geldbeschaffer  für die DKR war, bzw. voraussichtlich sein wird, habe die DKR im 2010 durch das geschickte Ausschöpfen von Rabatten profitieren können, so dass man nicht die ganze Preiserhöhung des Vorlieferanten, der St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG (SAK), habe weiter geben müssen. Dennoch sei der Trend eindeutig: „Die Preise werden in Zukunft sicherlich nicht fallen, sondern steigen“, so Fürer.

Optionen offen halten

Was die wahrscheinliche Gemeindevereinigung zwischen Wil und Bronschhofen betreffe, so wolle man sich nicht unter Druck setzen lassen. „Wir wollen es wie bis anhin handhaben und unsere eigenen Wege gehen“, erklärte der Verwaltungsratspräsident. Je nach Ergebnis eröffneten sich für die DKR andere Möglichkeiten. „Bei einem Ja zur Fusion entstünde sicherlich ein gewisser Druck in Richtung Fusion mit den Technischen Betrieben Wil. Bei einem Nein an der Urne könnten wir auch die Zusammenarbeit mit anderen lokalen Anbietern suchen.“