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Lautlos wie Vögel um die Wette fliegen

Donnerstag, 9. Februar 2012

Ende April findet während fünf Tagen auf dem Flugplatz in Amlikon-Bissegg die Junioren-Schweizermeisterschaft im Segelflug statt. Rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden dann im Mittelthurgau erwartet. Bis anhin verlaufen die Vorbereitungen nach Plan.

CHRISTOF LAMPART

Vom 27. April bis zum 1. Mai 2012 werden die besten Nachwuchspilotinnen und –piloten mit den motorlosen Fliegern durch die Lüfte segeln. Hinauf katapultiert von einer Seilwinde auf eine Höhe von 400 bis 600 Metern über Grund werden die Segelflieger sich bei Flügen in den Jura, in die Alpen, auf die Schwäbische Alp oder in den Schwarzwald sportlich messen. Wohin es geht, steht noch nicht fest. „Das hängt bei unserem Sport halt immer auch mit dem Wetter zusammen. Wo hat es eine gute Thermik, die wir fürs Aufsteigen ausnützen können? Diese Frage wird auch an den Meisterschaften von zentraler Bedeutung sein“, erklärt Petra Schlauri von der veranstaltenden Segelfluggruppe Cumulus aus Amlikon-Bissegg. 

Niveauvoller „Probelauf“ 

Die Veranstaltung, in deren Rahmen auch gleichzeitung die Ostschweizer Regionalmeisterschaft stattfinden wird, ist sozusagen ein Probelauf auf höchstem Niveau, wird doch im 2013 am gleichen Ort, auf dem idyllischen Flugplatz entlang der Thur, die Schweizerische Elitemeisterschaft ausgetragen werden. „Das ist dann schon noch einmal ein grösserer Brocken, aber wir sind im Verein gut aufgestellt. Alle helfen mit, wenn es darum geht, die optimalen Voraussetzungen für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu schaffen“, weiss Schlauri zu berichten. 

Neben dem Flug- und Restaurantbetrieb wird im April während den fünf Wettkampftagen auch ein Zeltlager das Areal zieren. Zwar braucht es für eine gültige Meisterschaft nicht fünfWertungsflüge, doch die zusätzlichen Tage braucht es im Segelflugsport einfach als Absicherung, denn wenn schlechte thermische Verhältnisse herrschen, dann macht ein Wettkampf keinen Sinn. 

Alles in allem dürften dann wohl schon gegen 200 Personen vor Ort sein, denn jeder Pilot braucht auch noch einen Chauffeur. Dieser kommt dann zum Einsatz, wenn das Segelflugzeug aufgrund ungünstiger Witterung schon frühzeitig landen muss. „Wenn ein Flieger „absäuft“, also zu schnell sinkt und auf einem Feld landet, dann muss halt jemand los fahren und ihn wieder einsammeln. Da ist es auf jeden Fall von Vorteil, wenn jeder Pilot seinen eigenen Abschleppdienst mitbringt“, lacht Schlauri. 

Gäste sind willkommen 

Segelfliegen geht zwar ohne Motor – ist jedoch nicht unsicherer als ein Motorflugzeug. „Unsere Flugzeuge sind darauf ausgelegt, dass sie ruhig zu Boden segeln, Motorflugzeuge kriegen da schon eher ein Problem, wenn der Motor ausfällt“, weiss Schlauri. Auch preislich ist das Erlernen des Segelfliegens nicht unerschwinglich. Eine bis 10-minütige Platzrunde  als Passagier über dem Flugplatz Amlikon-Bissegg ist für 35 Franken zu haben. Wer das motorlose Fliegen selbst lernen möchte, muss für Theorie und Flugstunden wohl zwischen 3500 bis 5000 Franken rechnen. Aber auch solche, die einfach einmal zuschauen wollen, sind zu jeder Zeit – und nicht nur während den Meisterschaften – auf dem „Cumulus“-Gelände gern gesehene Gäste. „Bei uns ist’s gemütlich und wir sind auch eine gesellige Gruppe, die interessierten Laien gerne mal das eine oder andere erklärt“, so Schlauri.