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Landverband steigert Umsatz

Montag, 2. April 2012

Dem Landverband St. Gallen geht es prächtig. Denn obwohl 2011 wirtschaftlich generell ein schwieriges Jahr war, wartet der LV mit einem Rekordumsatz auf.

CHRISTOF LAMPART

KIRCHBERG. Der Landverband St. Gallen (LV SG) ist ein Handels- und Dienstleistungsunternehmen für den ländlichen Raum in der Ostschweiz und aufgrund seiner langjährigen Entwicklung in der Region stark verankert. 1899 als Genossenschaftsverband gegründet, ist der LV SG primär im Auftrag seiner Mitglieder, den landwirtschaftlichen Genossenschaften («Landi»), tätig. Dem genossenschaftlichen Auftrag folgend, will der LV St. Gallen die Landwirtschaft in der Ostschweiz stärken und die wirtschaftlichen Verhältnisse der Bauern verbessern. Der wirtschaftlichen Entwicklung folgend, richtet der LV St. Gallen jedoch heute seine Leistungen vermehrt auch auf eine nichtbäuerliche Kundschaft aus, was die zunehmende Schaffung von Tankstellenshops und das Betreiben von 64 Tankstellen und zwei Tanklagern (Agrola) in der Ostschweiz beweist.

Billige Zwiebeln

2011 gelang es dem LV SG, in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld den Umsatz um 6 Prozent auf den Rekordwert von 422 Mio. Franken zu steigern. Wie LV-Verwaltungsratspräsident Paul Egger an der Generalversammlung vom Samstagvormittag im Kirchberger «Toggenburgerhof» vor 155 Personen mit 234 Stimmen (das entspricht 81 Prozent der gesamten Stimmen) erklärte, sei das Umsatzwachstum trotz deutlicher Preisreduktionen – bei den Karotten und Zwiebeln aufgrund der Rekordernten bis zu 15 Prozent – zustande gekommen. Umsatzmässig war 2011 die Agrola (Brenn- und Treibstoffe, 247 Mio. Franken) der stärkste der vier LV-Geschäftsbereiche, gefolgt von der Landi (Detailhandel, 150 Mio.), der Gemüsezentrale Rheintal (20 Mio.) und Zentrale Dienste.

Erfolgreiche Eigenprodukte

LV-Geschäftsführer Peter Bruhin gab zu bedenken, dass diese positive Entwicklung umso erfreulicher sei, als dass das eigene Einzugsgebiet ans Ausland grenze – an Regionen also, welche nicht erst seit gestern, aber ganz besonders, seit der Franken so stark geworden sei, vom Einkaufstourismus profitierten. Dass die LV SG den Umsatz 2011 habe steigern können, führte Bruhin zum einen auf «unser Top-Personal, das es versteht, auf Kundenwünsche einzugehen», zum anderen aber auch auf «ein Landi-Sortiment, das es in dieser Form im Ausland nicht gibt», zurück. Insbesondere die Eigenmarken, mit denen die Landi 60 Prozent ihres Umsatzes erzielte, seien «angenehm anders», so Bruhin, was auch die Kundschaft goutiere.

Konsumenten entscheiden

Kirchbergs Gemeindepräsident Christoph Häne betonte die Bedeutung der Landi in Kirchberg. Diese sei für das Dorf aktuell noch wichtiger geworden, weil in naher Zukunft auch noch die einzige Dorfmetzgerei schliesse. Häne gab zu bedenken, dass die Gemeinde wohl gute Rahmenbedingungen für die Geschäfte im Dorf anbieten könne, dies jedoch nichts nütze, wenn die Bewohner ihre Einkäufe in den regionalen Zentrumsgemeinden oder im Ausland tätigten.