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«Kriminelle sind sehr kreativ»

Freitag, 12. Oktober 2012

Wenn die Tage kürzer werden, steigt die Zahl der Einbrüche. Die Kantonspolizei Thurgau informierte in Hauptwil darüber, wie man sich davor schützen kann.

CHRISTOF LAMPART

HAUPTWIL. Vor rund 30 Zuhörerinnen und Zuhörern sprach am Mittwoch im Rahmen des ökumenischen Seniorennachmittags der Mediensprecher der Kantonspolizei Thurgau, Daniel Meili, im evangelischen Kirchgemeindehaus von Hauptwil über das Thema «Polizei – Sicherheit im Alltag». Ebenfalls mit von der Partie war Polizist Josef Notz vom Polizeiposten in Bischofszell.

«Du bisch ja en Lappi»

Sicherheit bestimmt das Handeln in unserem Alltag, aber beim Thema «Geld» handelt der Mensch oft irrational. Dies machte Meili auch der Zuhörerschaft klar. Zwar glaubte ihm niemand im Raum, dass er ein Zauberer sei, der innert zweier Stunden eine 200-Franken-Note verhundertfachen könne. «Du bisch ja en Lappi, wenn du das glaubsch», rief eine Frau spontan aus.

Auch Meili musste schmunzeln, doch in der Sache war es ihm ernst: «Dieser Fall ist schon vorgekommen, und der Trick hat funktioniert. Denn Kriminelle sind vor allem leider eines, nämlich sehr kreativ.»

Möglichst wenig Geld dabei

Ältere Menschen werden häufiger Opfer krimineller Machenschaften. Meili zeigte eine Statistik von 2011, wonach nur 5 Prozent aller Straftaten auf das Konto der Gruppe der Über-60-Jährigen gehen. Zugleich sind aber 18 Prozent aller Opfer über 60 Jahre alt. Dabei könnten schon durch einfache Massnahmen Diebstähle, Überfälle und Einbrüche verhindert werden. «Tragen Sie nur wenig Geld mit sich und alle Wertsachen möglichst nahe am Körper», empfahl der Mitarbeiter der Kantonspolizei Thurgau.

Stehlen bleibt oft unbemerkt

Auch sollte man nie in einem Restaurant die Jacke einfach so über einen Stuhl hängen, riet Meili. In einem Film zeigte er, wie einfach es ist, etwas aus einer Jacke zu stehlen, ohne dass dies jemand bemerkt. «Wir wollen, dass Sie heute Wissen mit nach Hause nehmen, das Einbrecher abschreckt», sagte Meili. Abgeschreckt würden diese beispielsweise von einer erleuchteten Wohnung, welche die Anwesenheit der Bewohner vortäuscht.

Fieser «Enkeltrick»

Der Referent warnte auch vor Internetkriminalität und Kaffeefahrten. Für E-Mails, die einem viel Geld, und Kaffeefahrten, die einem das Blaue vom Himmel versprechen, hatte Meili nur einen Tip parat: «Löschen Sie die entsprechenden E-Mails und zerreissen Sie solche Briefe sofort; damit ersparen Sie sich viel Ärger.»

Ganz raffiniert gingen Leute beim «Enkeltrick» vor. «Wenn jemand sich am Telefon als Enkel ausgibt und Sie um Geld bittet, dann müssen bei Ihnen die Alarmglocken schrillen», sagte Meili. Und noch einen Tip gab es von der Polizei: «Wenn Sie in Ihrer Gegend eine verdächtige Person sehen, dann unternehmen Sie nichts auf eigene Faust, sondern rufen Sie uns lieber einmal zu viel als zu wenig auf die Nummer 117 an.»