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Klarer Trend zur Region bei Lebensmitteln

Montag, 25. Juni 2012

Welche Bedürfnisse haben Konsumenten hinsichtlich von Lebensmitteln? Was müssen Produzenten bei deren Herstellung berücksichtigen? Mit solchen Fragen beschäftigte sich eine internationale Tagung auf dem Arenenberg.

CHRISTOF LAMPART

ARENENBERG. Eingeladen ins Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg zu «Verträglich, sicher, gesundheitsfördernd – die Lebensmittel von morgen» hatte unter anderem das Thurgauer Kompetenznetzwerk Ernährungswirtschaft.

100 000 Mahlzeiten im Leben

Christine Brombach, Professorin am Institut für Lebensmittel- und Getränkeinnovation an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, machte Einstellung, Kultur und seine aktuelle Lebenssituation dafür verantwortlich, wie der Mensch sich ernähre. Das Essen gehöre zu den am intensivsten eingeübten Tätigkeiten des Menschen, schliesslich esse er im Verlaufe seines Lebens rund 100 000 Mahlzeiten und verbringe fünf Lebensjahre mit Kauen und Schlucken. Doch sei der Konsument gerade durch eine noch nie zuvor dagewesene Vielfalt an verfügbaren Lebensmitteln zusehends verunsichert. Hatte ein Supermarkt 1960 noch gut 10 000 Produkte, so sind es heute bereits 40 000. «Wir beschäftigen uns nicht mehr mit der Frage, ob wir etwas zu essen haben, sondern fragen uns ständig, was wir heute essen sollen.» Wegen dieser Lebensmittelflut sei auch in der Schweiz ein «Trend zur Regionalität» und klar deklarierten Lebensmitteln auszumachen, so Brombach.

Heterogene Konsumenten

Dennoch seien die Konsumenten in ihrer Gesamtheit höchst heterogene Wesen, welche sowohl billig beim Discounter als auch bewusst im Bioladen einkauften. Auf diese Vielfalt müsse sich der Markt zukünftig gezielt einstellen, so Brombach. Für die Konsumenten sei es heute essenziell, dass Nahrungsmittel in Sachen Qualität, Natürlichkeit und regionaler Herkunft überzeugten. Diese Botschaft müssten die Lebensmittelhersteller auch in ihren Kommunikationskampagnen besser an die Leute bringen, forderte Brombach.