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Kaum Verschnaufpausen für den „Atemschutz“

Mittwoch, 13. April 2011

Seit vergangenem Montag besuchen während vier Tagen 94 Feuerwehrleute – darunter drei Frauen – aus dem ganzen Thurgau den diesjährigen kantonalen Atemschutzkurs in Frauenfeld. Geübt wird vor allem auf dem Areal der Zuckerfabrik.

CHRISTOF LAMPART

„Die Zuckerfabrik ist ideal für unsere Zwecke. Wenn wir all die Hindernisse aufbauen müssten, welche hier in den Halle sozusagen schon vorgegeben sind, dann wäre das ein enorm grosser Aufwand für uns“, erzählt Kurskommandant René Zingg, Frauenfeld. Tatsächlich sind die meisten Übungsposten auf dem Areal der Zuckerfabrik zu finden. Aber auch im restlichen Stadtgebiet – zum Beispiel beim alten Kantonsschule-Bau, auf der Rückseite des FW-Bahn-Depots oder im Altersheim Stadtgarten - sind in diesen Tagen Atemschutzspezialisten am Werk.

Mit zugeklebten Visier

Bis anhin, so Zingg am Mittwochvormittag, verlief „alles wie geplant“. Die  in zwölf Klassen eingeteilten Männer und Frauen  - vor allem Soldaten, aber auch einige Gruppenführer - hätten „motiviert mitgemacht“ und in Sachen Unfällen steht zu diesem Zeitpunkt noch eine „Null“ in der Statistik. Mit 94 Frauen und Männern ist der Kurs „eher gross“. Das sieht man auch daran, dass bei zwölf Klassen der eigene „Bestand“ an Atemschutz-Instruktoren nicht ausreicht. „Wir haben für diesen Kurs zwei Instruktoren aus den beiden Appenzell, einer aus Appenzell, einer aus Waldstatt, hinzu geholt. Auch hier sind wir froh, dass die Zusammenarbeit so unkompliziert über die Kantonsgrenzen hinweg geklappt hat“, freute sich Zingg.

Höhepunkt Selbstrettung

 Der Kurskommandant führte die gestiegene Nachfrage nach Kursplätzen unter anderem darauf zurück, dass sich viele Ortsfeuerwehren in den letzten Jahren die stark subventionierten Atemschutzgeräte angeschafft haben. „Da steigt natürlich auch der Bedarf nach solchen Kursen“, so Zingg. Wobei dieser Kurs ganz klar keine Grundausbildung ist, denn diese erhalten sie bei der eigenen Feuerwehr. Vielmehr geht es in diesen vier Tagen darum, auf den vorhandenen Kenntnissen aufzubauen und auch mal Dinge zu tun, wozu zu Hause einfach ein die Infrastruktur fehlt. Dazu gehört die spektakuläre Selbstrettung in der Zuckerfabrik oder ein Gebäude, das im „blinden Zustand“ – das Helmvisier wird mit undurchsichtigem Klebeband zugeklebt – zu zweit erkundet werden muss. Da heisst es dann Seil fassen und Händchen halten, will man die Orientierung innert kürzester Zeit nicht komplett verlieren. „Bei einer solchen Übung kommt es vor allem auf eine intakte Kommunikation zwischen den Feuerwehrleuten an“, weiss denn auch René Zingg.