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Jetzt gibt’s nur noch eine Bürgergemeinde

Sonntag, 27. Februar 2011

Seit letztem Samstagnachmittag gibt es auf dem Gebiet der Politischen Gemeinde Berg nur noch eine Bürgergemeinde, nämlich die Bürgergemeinde Berg. Die Wahl des neuen Bürgerrates um Präsident Stefan Brändli verlief reibungslos.

CHRISTOF LAMPART

Vor 59 Stimmberechtigten – und nach dem gemeinsamen Singen des Thurgauer Liedes-, eröffnete der Tagungspräsident, der Gemeindeammann von Berg, Max Buri, die Versammlung im Evangelischen Kirchgemeindesaal Berg. Dabei rekapitulierte er erst einmal die historische und aktuelle Bedeutung der thurgauischen Bürgergemeinden.

Gesetzliche Vorgabe vollzogen

Während die Bürgergemeinden im 19. Jahrhundert von der Wahl der Hebamme und der Pflege der Zuchtstierhaltung bis hin zur Feuerwehr, der Fronarbeit und den Einbürgerungen eine Vielzahl an Aufgaben zu erfüllen hatte, obliege ihnen heute nur noch das Verwalten des Bürgergutes und der Erhalt der Substanz. Buri machte deutlich, dass mit dem Akt der Verschmelzung der Bürgergemeinden von Berg und Mauren zwar eine gesetzliche Vorgabe erfüllt, zugleich aber auch ein „historischer Akt“ vollzogen werde. Der Kanton Thurgau schreibt in seinem „Gesetz über Gemeinden“ im Kapitel 4, Paragraf 47 vor, dass es nur noch eine Bürgergemeinde auf dem Gebiet einer Politischen Gemeinde geben dürfe – und dass diese den Namen der Politischen Gemeinde tragen müsse.

Der Präsident der Thurgauer Bürgergemeinden, Adrian Heer, Märstetten, welcher als Gast der Versammlung beiwohnte, erinnerte daran, dass die Alternative zur Fusion der diversen Bürgergemeinden lediglich die komplette Auflösung aller Bürgergemeinden gewesen sei – wie sie es der Kanton um die Jahrtausendwende geplant habe. Doch er sei zuversichtlich, dass die Bürgergemeinde  Berg auch in Zukunft nicht nur überlebensfähig, sondern auch in der Öffentlichkeit anerkannt und respektiert sein werde. Allerdings brauche es dazu eine offensive Aussendarstellung – ganz nach dem Motto „Tue Gutes und sprich darüber“.

Gleicher Vorstand wurde zweimal gewählt

Die Wahlen in der Bürgerrat der Bürgergemeinde Berg gingen schriftlich vonstatten – und liessen doch nichts an Eindeutigkeit zu wünschen übrig. Da die Amtszeit des Bürgerrates mit der Legislaturperiode der Politischen Gemeinde identisch ist, wurde gleich eine doppelte Abstimmung durchgeführt. Zum einen wurden ein Vorstand für den Rest der am 31. Mai 2011 endenden Amtszeit gewählt. Und zum anderen noch ein Vorstand für die folgende Amtsperiode, welche am 1. Juni 2011 beginnt und am 31. Mai 2015 enden wird. Für beide Amtszeiten wurden – was wenig überraschte – die gleichen Personen gewählt, nämlich Stefan Brändli (Präsident), Uschi Neusch (Sekretariat), Christian Brauchli (Kassier), Werner Bommeli (Aktuar) und Ferdi Häberli (Beisitzer). Die Gewählten vereinigten jeweils einen Stimmenanteil zwischen 52 und 56 Stimmen auf sich.