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«Ich wollte etwas Verrücktes machen»

Mittwoch, 17. April 2013

Der Kunstmaler Roland Stieger stellt noch bis Ende Juni in der Galerie im Juch in Frauenfeld aus. Im Interview erzählt er, warum er an der Vernissage ein Bild von sich verlost.

Herr Stieger, was bedeutet für Sie das Malen an sich?

Roland Stieger: Die Arbeit im Atelier bedeutet für mich Ausgleich zum Alltag. Ich finde hier, fern von den täglichen Einflüssen, zur inneren Harmonie. Beim Verarbeitungsprozess, der gewissermassen auch eine Reise in mein Inneres ist, entdecke ich immer wieder neue Seiten an mir. Und das ist spannend.

Erzählen Sie doch mal etwas über Ihren künstlerischen Werdegang.

Stieger: Was vor gut fünf Jahren für mich als Hobby angefangen hat, ist heute ein ernstes Kunstschaffen. Zuerst haben mich einige belächelt und ihre Witze über meine Malerei gemacht. Doch dann ergab sich eine Ausstellung nach der anderen, die auch besucht wurden. Ich konnte langsam Fuss fassen in der ostschweizerischen Kunstwelt. Der Kunstwettbewerb Boesner in Zürich, an dem ich den ersten Preis gewann, war ein wichtiger Meilenstein für mich. Die Auszeichnung bestätigte mich in meiner Ansicht, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Die Ausstellung im «Juch» in Frauenfeld ist Ihre bislang grösste Einzelausstellung. Was genau kann man als Besucher dort sehen?

Stieger: Die Besucher können über drei Stockwerke hinweg Arbeiten aus den letzten Jahren sehen, wobei die Werke so gehängt sind, dass die Besucher meine Entwicklung mitverfolgen können. Jedes Stockwerk zeigt einen andern Arbeitsprozess, beziehungsweise Themenkreis. Die Stockwerke sind – salopp gesagt – dem Rost, Doppel-Werken und geschütteten Farben gewidmet, wobei ich an den Grundmaterialien, Ölfarben und Leinwand, durchgängig festhalte. Mehr will ich hier aber noch nicht verraten

Sie gelten als Künstler, der sich konkrete Ziele setzt. Wie sieht Ihr nächstes Ziel denn aus?

Stieger: Ich möchte mein Beziehungsnetz weiter pflegen und mein autodidaktisches Studium fortsetzen – denn als Künstler lernt man ja nie aus. Zudem suche ich Kontakte zu Galeristen im In- und Ausland. Erste interessante Kontakte ins Ausland bestehen zwar schon, aber es hat sich noch nichts Konkretes ergeben. Aber ich bleibe da ganz sicher am Ball.

Welche Erwartungen haben Sie an diese Ausstellung?

Stieger: Ich versuche meine Erwartungen in Wünsche umzugestalten. Und so wünsche ich mir von dieser Ausstellung, dass sie viele Besucher anziehen möge und dass die Ausstellung zugleich auf irgendeine Art und Weise ein «Weiterkommen» in meinem Künstlerleben darstellen wird.

Sie verlosen an der Vernissage ein Bild von Ihnen. Was hat Sie auf diese Idee gebracht?

Stieger: Ich wollte etwas Verrücktes machen und hoffe, einem Besucher oder einer Besucherin eine besondere Freude zu machen.

Interview: Christof Lampart

Der Bischofszeller Roland Stieger zeigt seine Werke noch bis 23. Juni in der Galerie im Juch (Hugelshofer Transporte). Die Ausstellung ist bereits geöffnet. Vernissage mit Verlosung eines Bildes ist am Samstag, 27. April, ab 16 Uhr.