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Hoher Besuch bei hohen Bäumen

Dienstag, 4. Oktober 2011

Am Freitagvormittag stattete der Chef des Departements Bau und Umwelt, Regierungsrat Jakob Stark, den Forstrevieren Ottenberg und Bürglen einen offiziellen, mehrstündigen Besuch ab.

CHRISTOF LAMPART

Im Beisein von einigen Gemeindeammännern und etlichen Waldexperten aus der ganzen Region wurden während über drei Stunden etliche Waldprojekte an ihren Standorten besichtigt.

Hofer feierlich verabschiedet

Vom Werkhof des Forstrevier Ottenberg in Berg aus ging es zuerst nach Beckelswilen, wo über die gemeinschaftliche Holzerei im Privatwald informiert wurde. In der „Andhauser Kurve“ bekam die Gruppe dann einiges über die angelegte Eichenjungwaldfläche und die erfolgten Waldzusammenlegung zu hören. In der Grubenau wurden die Besucher über die geplanten Rodungen im Rahmen der Thurkorrektion ins Bild gesetzt und im Mettler Wald wurde einem plastisch vor Augen geführt, was es mit der Naturverfügung nach „Lothar“  auf sich hat. Doch der eigentliche Höhepunkt folgte erst am Ende, war der Freitag doch nach mehr als 40 Jahren der letzte Arbeitstag für den Bürgler Revierförster Fritz Hofer, was selbstverständlich in der Jagdhütte der Jagdgesellschaft Bussnang-Süd in Lanterwil entsprechend feierlich begangen wurde.

Von ökonomischer Bedeutung

Regierungsrat Jakob Stark zeigte sich vom Gesehenen „beeindruckt“ und betonte, dass aus Sicht der Regierung dem Wald nicht nur eine wichtige Erholungsfunktion, sondern auch eine enorme ökonomische Funktion zukomme. Schliesslich sei Holz der einzige, ständige nachwachsende Energielieferant im Thurgau. „Und zu so etwas müssen wir alle Sorge tragen“, so Stark.  Auch der „Ottenberg“-Revierförster, Hansueli Gubler, welcher sich bei der Arbeit mit den Wünschen von 484 Waldbesitzern konfrontiert sieht, betonte die ökonomische Seite seiner Arbeit. „Die Besitzer wollen  mit ihrem Wald Geld verdienen; dementsprechend ist dies auch unser Ziel“. Im vergangenen Jahr habe er rund 140‘000 Franken an die Besitzer auszahlen können. Während in den Privatwäldern am Ottenberg noch „einige gutes Holz“ vorhanden sei, präsentiert sich die Lage rund um Weinfelden etwas kritischer. „Zum einen hatte es da in den letzten 20 Jahren viele Borkenkäfer und zum anderen hat dort auch „Lothar“ ziemlich gewütet, was den Holzvorrat ziemlich abgebaut hat“, erklärte Gubler. Aus diesen Gründen, so Gubler, werde die wirtschaftliche Nutzung des Weinfelder Waldes „auf die Dauer eine Herausforderung für uns Förster sein“.