Aktuell

<  zurück zur Übersicht

Himmlische Poesie in Neocolor

Mittwoch, 15. Juni 2011

Johann Heinrich Göldi verbreitet stets gute Laune. Und das immer noch ein bisschen mehr, wenn er von seinen Sternenbildern reden kann, welche er zurzeit im katholischen Pfarreiheim Ganterschwil zeigt. Am Samstagabend war Vernissage.

CHRISTOF LAMPART

Vor über 20 Personen gab der Künstler, welcher in der Kirchberger Residenz Rosenau wohnt und dort auch in einem eigens für ihn eingerichteten Atelier malt, Einblick in seinen Werdegang und in seine Arbeitsweise. Die Sternenbilder, welche er ausschliesslich nach Frauennamen benennt, sind ganz in Neocolor gefertigt, das er auf Karton aufträgt. „Ich habe auch schon mal mit Leinwand gearbeitet, aber Leinwand eignet sich nicht so gut für Neocolorfarben und auch nicht für meine Technik.“ Wie er diese genau handhabt, will er nicht sagen. Er verrät nur so viel: „Ich brauche einen Schwamm und eine Bürste, um den gewünschten Effekt hervor zu rufen.“

Alles in „Bewegung“

Zum Malen kam der 59-jährige eher zufällig. „Ich habe durch ein Los Geld gewonnen und mir dadurch eine Reise auf die Seychellen leisten können. Dieser Sternenhimmel der Seychellen hat mich gleichzeitig fasziniert und inspiriert, so dass ich ihn Malen wollte.“ Diese Faszination hat bis heute nicht nachgelassen – und überträgt sich scheinbar mühelos auf die Betrachter seiner Werke. Denn auch wenn der Künstler ausschliesslich Sterne malt, so sind sie doch nie eintönig. Sie zeigen sich dem Betrachter in verschiedenen Farben und Formen. Immer wieder gehen einem dadurch „neue Sichtweisen“ auf und das Ganze wirkt auf einen so, als blickte man durch ein Kaleidoskop, das ständig in Bewegung, in Veränderung begriffen ist.

Im eigenen „Universum“ zu Hause

Dementsprechend ist es ziemlich schwierig, Johann Heinrich Göldis Schaffen kunstkritisch einzuschätzen; und das ist eigentlich auch gar nicht nötig, ja nicht einmal angebracht. Denn der Künstler lässt sich nicht deutlich einer Kunstkategorie oder gar einer Schule zuordnen; er ist vielmehr sein eigenes „Universum“ und somit durch und durch authentisch. Und gerade das macht die Auseinandersetzung mit einem Oeuvre interessant, von dem der Erschaffer sagt, dass es 360‘000 Gestirne umfasst. „Unglaublich, nicht wahr?“, fragt Göldi, nachdem er einem diese Begebenheit erzählt hat, und fügt gleich darauf hinzu „aber das ist noch gar nichts im Vergleich zu dem prächtigen Sternenhimmel auf den Seychellen. Wir diesen einmal erlebt hat, wird immer wieder davon träumen.“ Und zum Träumen sind auch wahrhaftig die Bilder Göldis, welche noch bis Ende September im Pfarreiheim Ganterschwil ausgestellt sind. Allerdings ist das Pfarreiheim im Grunde genommen nur für Kursgruppen zugänglich. Wer die Ausstellung dennoch gerne besuchte, kann sich an die Messmerin, Margrith Läubler, wenden. Dieser kleine Aufwand ist der prächtige Blick auf den wunderbaren göld’schen Sternenhimmel alleweil wert.