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HC Thurgau vs. Kloten Flyers: Viel hat am Ende nicht gefehlt

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Der HC Thurgau verlor zwar gestern den Sechzehntelfinal des Swiss Ice Hockey Cups mit 1:5 gegen die oberklassigen Kloten Flyers. Die Leuen zeigten jedoch eine Leistung, welche die eigenen Fans und angereisten Promis begeisterte und dem Gegner Respekt abnötigte. CHRISTOF LAMPART

WEINFELDEN. Jedes Spiel beginnt bei null zu null. Will heissen: Auch wir Thurgauer haben an diesem Abend eine Chance. Zumindest bis der erste Puck geworfen, der erste Schuss getan ist. Und genau diese Zuversicht herrschte am Dienstagabend in der Weinfelder Güttingersreuti vor. Egal, ob man die Leute am Wurststand oder im VIP-Sektor befragte, die Stimmung war bis ins letzte Drittel hinein positiv, die Prognosen zugunsten des Underdogs häufig. Wer anders tippte, entpuppte sich selten als thurgauischer Berufspessismist, sondern als eingefleischter Flyers-Fan. Wie Raimondo Baumgartner aus Sirnach, welcher mit seiner Frau Maria an diesem Abend zwar kein hartes Brot essen musste – dafür mundeten die Häppchen aus der «Wartegg»-Küche zu gut –, wohl aber lange Zeit hart zu beissen hatte. Denn seine Lieblinge lagen bis zur 35. Minute im Rückstand. «Was der HCT bietet, nötigt mir Respekt ab», resümierte er in der ersten Drittelspause. Dennoch blieb er bei seinem Tip: «Wir gewinnen 3:1. Auf die Dauer haben wir zu viel Klasse.» Da vermochte Marcel Gemperle nicht zu widersprechen: «Die Klotener gewinnen 5:1.» Der Mann sollte Recht behalten.

«Dann finde ich das auch geil»

Mit dem Schweizer Töff-Spitzenpiloten Tom Lüthi weilte auch ein echter Promi unter den 1273 Zuschauern. Der Emmentaler kam hierher, weil der Chef seines Helmsponsors Alpos-Bau GmbH, Roman Küng, beim HCT im Verwaltungsrat sitzt. So etwas verbindet. Ansonsten war Lüthi, wie er zwischen Torschuss und Tatar einräumt, «noch nie in Weinfelden». Am Ende des Abends wird er einen Rennhelm versteigern. Doch das ist noch weit weg. Gegenwärtig zählt das Geschehen auf dem Eis. «Wenn der Aussenseiter führt und der Goalie so eine Parade zeigt wie gerade jetzt, dann finde ich das auch geil», zeigt sich Lüthi von der HCT-Performance angetan. Und auch Roman Küng fiebert mit: «Der Cup hat seine ganz eigenen Gesetze. Wir können die Überraschung schaffen.»

Dieser Meinung ist auch Thomas Gmünder von der TKB. Angesichts der souveränen Leistung der Leuen über zwei Drittel könnten Aussenstehende vermuten, dass hier eine ausserordentliche Geldleistung als Motivationsspritze erfolgreich nachgeholfen hat. Dem ist zwar nicht so, aber auch Gmünder gerät ins Schwärmen: «Warum spielen die nicht immer so?», fragt er rhetorisch. HCT-Verwaltungsrat Daniel Frefel liefert ihm fachmännisch die Antwort: «Weil der Cup halt etwas Besonderes ist. In nur einem Spiel kann man eine Überraschung schaffen. Das macht für Fans und Spieler den Reiz solcher Partien aus. Das ist ein Feiertag. Da gibt jeder noch ein bisschen mehr Gas.»

Optimistisch bis zum Schluss

Und laufen tut's den Leuen. Nach 20 Minuten heisst es 1:0. Und auch als nach dem zweiten Drittel das Resultat 1:1 lautet, bleiben die HCT-Fans optimistisch. Für Seraina Fröhlich aus Mettendorf steht fest, dass «wir einen super Match liefern. Das Heimteam gewinnt», ist für die junge Frau sonnenklar: «Wir dürfen auch einmal Glück haben.»

Ähnlich sieht es Fabian Oberhänsli aus Rothenhausen: «Was hier abgeht zeigt mir wieder einmal, dass Eishockey halt ein echter Männersport ist. Ich bin mir sicher, dass wir 3:2 gewinnen.» Aus Langrickenbach ist Hans Vetter mit seinem Sohn Remo angereist. «Ist das spannend. Genau so ein Spiel wollte ich sehen. Und natürlich soll der HCT gewinnen», erklärt der Junior.