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Gute Laune bei der Raiffeisenbank trotz einer grossen Portion Demut

Dienstag, 19. März 2019

An der Generalversammlung der Raiffeisenbank Flawil-Degersheim-Mogelsberg-Oberuzwil schienen die letztjährigen Querelen um Raiffeisen Schweiz weit weg. Dennoch übte sich VR-Präsident Christoph Brunner in Demut.

1738 Genossenschafterinnen und Genossenschafter mit 1739 Stimmrechten folgten der Einladung der Raiffeisenbank Flawil-Degersheim-Mogelsberg-Oberuzwil, die auch in diesem Jahr an zwei Orten zeit- und themengleich vonstattenging. Während sich am Samstagabend in Oberuzwil die Mehrzweckanlage Breiti füllte, war dies in Degersheim in der Mehrzweckanlage Steinegg ebenso der Fall.  

Mehr als 2300 Personen waren anwesend

In Oberuzwil sprachen Verwaltungsrats-Präsident Christoph Brunner und der Stellvertretende Bankleiter, Michael Turi, in Degersheim Vizepräsident Gerold Pfister und der Vorsitzende der Bankleitung, Roland Klotz, zu den Genossenschaftern. Einzig das den offiziellen Traktanden vorangestellte gut dreiviertelstündige Unterhaltungsprogramm unterschied sich. Während in Oberuzwil der Komiker und Zauberkünstler Michel Gammenthaler die Menge begeisterte, taten dies in Degersheim die acht «Engel» des Engel-Chörli Appenzell. Parallel zur Generalversammlung fand in Flawil die «Young Member-Night» statt, sodass an diesem Abend in der Region rund 2300 Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Sachen «Raiffeisen» unterwegs waren.  

«Wir wurden im Kern getroffen»

Christoph Brunner verhehlte nicht, dass so viel Zuspruch nach den Turbulenzen im letzten Jahr guttue. Denn die Raiffeisenbank habe imagemässig mehr gelitten, als man anfangs dachte. «Im Vorjahr sind wir noch von einem Problem Pierin Vincenz ausgegangen. Nun müssen wir erkennen, dass die Raiffeisengruppe im Kern getroffen worden ist. Inzwischen wurde fast die ganze Geschäftsleitung von Raiffeisen Schweiz ersetzt, und auch der Verwaltungsrat wurde von Grund auf erneuert. Ich würde daher durchaus von einer institutionellen Krise sprechen», sagte Christoph Brunner. Umso wichtiger für die Zukunft der Raiffeisenbank seien für ihn Fragen zum «inneren Zusammenhalt der Gruppe und dem Wertfundament», auf dem die eigene Geschäftstätigkeit basiere. 
«Eine grosse Enttäuschung für uns an der Front war, dass die viel gepriesenen Raiffeisen-Werte bei der Geschäftsleitung von Raiffeisen Schweiz mit den Füssen getreten wurden und Masslosigkeit Einzug gehalten hatte. Wir waren immer stolz darauf, dass wir eben nicht so waren wie andere in der Finanzbranche. Diesen Status müssen wir uns erst wieder erarbeiten», sagte Christoph Brunner mit Bedauern.