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Gute Erfahrungen mit den neuen Leuten

Freitag, 31. Mai 2013

2012 ist für die Stiftung Zukunft Thurgau erfolgreich gewesen: Viele Stellenvermittlungen gingen einher mit dem Start von «sana-job». Dessen Experten haben 31 Personen für den Pflegebereich gefunden. Arbeitgeber sind zufrieden.

CHRISTOF LAMPART

WEINFELDEN. Voller Glanzlichter sei das Jahr 2012 für «Zukunft Thurgau» gewesen, sagte Marco Dörig gestern an der Medienkonferenz in Weinfelden. Besonders gefreut habe es den Geschäftsführer, dass «wir 1176 Personen begleiten durften». Dabei konnte für 42 Prozent Teilnehmer innert vier Monaten wieder ein Job gefunden werden. Bei den Jugendlichen waren es 68 Prozent, die nach einer Beschäftigung bei «Zukunft Thurgau» eine Anschlusslösung fanden.

Markus Thalmann ist der Präsident des Stiftungsrates von «Zukunft Thurgau». Er zeigte sich von den Zahlen angetan. Denn seine Organisation müsse «eine grosse Beweglichkeit unter Beweis stellen.» Je nachdem, ob es gerade konjunkturell auf oder ab ginge.

Ebenso eine Erfolgsgeschichte ist der im April 2012 gestartete Programmbereich «sana-job». Mittels diesem «Kompetenzzentrum Gesundheit» sollen Personen gefunden werden, die sich für den Pflegeberuf eignen. Bis dato wurden 62 Personen ohne und mit Berufserfahrung auf diesem Gebiet abgeklärt. 31 wurde bescheinigt, für den Pflegeberuf geeignet zu sein, darunter drei Männer. Bei sieben steht der Bescheid noch aus.

Der Ekelfaktor vergrault oft

Laut «sana-job»-Projektleiter Stefan Glass klärt «Zukunft Thurgau» im Vorfeld die Eignung der Bewerberinnen und Bewerber gründlich ab, bevor die Stiftung sie zuerst für eine Schnupperwoche und später für ein sechsmonatiges Praktikum an eines der 53 Thurgauer Heime vermittelt. Denn Glass weiss, dass «nicht jeder mit dem psychischen Druck und auch zuweilen nicht mit dem Ekelfaktor fertig wird, den es in diesem Beruf gerade auch gibt». Selbst wenn man mit diesen Faktoren gut umgehen könne, sei es noch nicht sicher, dass man für den Beruf geeignet sei. Oft stellten ungenügende Deutschkenntnisse gravierende Hindernisse dar – genauso wie die mangelnde Bereitschaft, unregelmässig und auch an den Wochenenden zu arbeiten.

Guter Nachschub gebraucht

Paul Paproth begeisterte diese neuen Option, zu geeignetem Hilfspersonal zu kommen, bei dem die grundsätzliche Eignung schon im Vorfeld abgeklärt wurde. Paproth ist Vorstandsmitglied von Curaviva Thurgau, dem Verband von Alters- und Pflegeheimen. «Wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht mit den Leuten, die so gefunden wurden.»

Ohne sie geht es nicht

Gleichzeitig wies Paproth auf die Wichtigkeit hin, genügend Pflegehilfspersonal rekrutieren zu können. Es gebe 2000 Pflegehilfen unter den insgesamt 3200 Personen, die im Thurgau in einem Pflegeberuf arbeiten. «Ohne diese könnten wir gar nicht all die Menschen fachgerecht betreuen», sagte Paproth. Hinzu komme, dass viele Personen, die in diesem Bereich tätig seien, schon bald pensioniert würden. «Wir können immer guten Nachschub gebrauchen.»