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Glockenklang begleitet Wanderer

Sonntag, 29. Juli 2012

Der Panoramaweg am Nollen ist um eine Attraktion reicher. Mitglieder des Waldvereins Wuppenau haben ein «Gloggehuus» aufgebaut und dieses nun eingeweiht.

CHRISTOF LAMPART

WUPPENAU. «Als ich hörte, dass es auf dem Panoramaweg einen Klangbaum geben sollte, stellte ich mir einfach einen Baum vor, an dem mehrere Glocken hängen», witzelte Hanspeter Gantenbein, Gemeindeammann von Wuppenau, an der Einweihung des Glockenhauses. Waldverein-Mitglieder, Passanten und Medienvertreter hatten sich zu dem feierlichen Akt eingefunden.

47 Ziegen- und Kuhglocken

Doch bei einer so profanen Idee liess es der Vater des Glockenhauses, der Schreiner Walter Schnetzler, nicht bewenden. Als Ruedi Hug vor gut zwei Jahren dem Waldverein nicht weniger als 47 Ziegen- und Kuhglocken mit dem Hinweis schenkte, daraus etwas Rechtes für den Panoramaweg zu schaffen, war die Idee für ein Klangobjekt schnell geboren. Die Tüftlernatur pröbelte so lange an der Konstruktion eines echten Glockenhauses herum, bis sie zufrieden war. Das ohne Wände, wohl aber mit Pfosten und Verstrebungen auskommende, ziemlich luftige Konstrukt steht auf derselben Wegseite wie die weiter vorne liegende Grillstelle Mollis oder die sich am Anfang des Weges befindliche Kombination Kneipp-Becken/Klangstein. Ein paar Treppenstufen führen zum Bau hinauf, dessen Gebälk aus Akazienholz gebaut ist. Das Dach ist mit Lärchenholz bedeckt, der Boden aus Eichenbrettern gezimmert.

Nur die Kühe fehlen

Der Platz in der Böschung wurde von Landwirt Thomas Hug unentgeltlich zur Verfügung gestellt und von jungen Mitgliedern des Waldvereins Wuppenau gerodet. Die Glocken lassen sich einzeln (mit der Hand) oder registerweise (mittels Griff) bewegen. Steht man einige Meter entfernt auf dem Weg, hört man wohl die Glocken, sieht aber das auf der Böschung ein wenig zurückversetzte «Gloggehuus» nicht, so dass man durchaus meinen könnte, dass einem demnächst auf dem Panoramaweg eine Kuhherde entgegenkommen wird. Von der gedanklichen Konzeption bis hin zur Fertigung sei alles in allem rund eine Arbeitswoche vergangen, doch «auf die Uhr habe ich nie geschaut», sagt Walter Schnetzler.

Freiwillige leisten viel Arbeit

So wie das auch viele andere Wuppenauer nicht tun, die sich zum Wohle des Barfuss- und Panoramaweges einsetzen. An die 850 Stunden Fronarbeit schätzt Hanspeter Gantenbein den Aufwand, den viele Freiwillige übers Jahr verteilt leisten, um die schönen Wanderwege tadellos in Ordnung zu halten. Diese Sorgfalt zahlt sich auch aus. «Mit Littering oder Sachbeschädigung haben wir aufgrund unserer regelmässigen Reinigungs- und Instandsetzungspatrouillen noch nie zu tun gehabt», sagt Gantenbein.