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Gewerbe setzt auf Brunner und Gutjahr

Dienstag, 10. Februar 2015

Der Thurgauer Gewerbeverband will bei den nationalen Wahlen im Herbst einen Sitz zurückgewinnen. Die Präsidentenkonferenz nominierte Hansjörg Brunner und Diana Gutjahr als ihre Spitzenkandidaten aus den eigenen Reihen. CHRISTOF LAMPART

WEINFELDEN. «Mindestens einen Gewerbesitz zurückgewinnen.» Der Vizepräsident des Thurgauer Gewerbevebandes (TGV), Rico Kaufmann, Roggwil, stellte am Donnerstagabend im Weinfelder Rathaus an der ersten TGV-Präsidentenkonferenz im 2015 klar, was das Ziel des Verbandes für den Wahlherbst ist. Was bei den letzten beiden eidgenössischen Wahlgängen nicht gelang, sei heute – zum einen aufgrund der aktuell bekannten Listenverbindungen, als auch wegen den vorhandenen Kandidaten – ein «absolut realistisches Ziel».

Nichtsdestotrotz könne man diesen Sitz nicht einfach im Vorbeigehen abholen. Klar ist jedoch, auf wessen Kosten der Sitzgewinn gehen solle: «Das ist eine Kampfansagen ans links-grüne Lager», sagte Rico Kaufmann unverblümt.

Kampf der Regelungsdichte

Kaufmann machte deutlich, warum ein zusätzlicher Thurgauer Sitz im Nationalrat fürs Gewerbe so wichtig wäre. Die Regelungsdichte in der Politik und der Gesellschaft sei enorm geworden. «Es gibt mittlerweile 23 000 Erlasse auf Kantons- und Bundesebene, was dazu führt, dass ein KMU mit bis zu neun Mitarbeitern alleine jährlich rund 1000 Stunden aufwendet, um den gesetzlichen Bestimmungen nachzukommen.»

Die Crux dabei sei, dass irgendwann und irgendwie jedes der Gesetze seine Berechtigung habe, im Normalfall aber nicht praxis-, also gewerbetauglich sei. Und gerade um diese «Gewerbetauglichkeit» einer gesetzlichen Bestimmung herauszufinden, sei es von grosser Wichtigkeit, dass «Praktiker wie Diana Gutjahr und Hansjörg Brunner» sich aktiv in die Bundespolitik einbrächten. Die 45 Stimmberechtigten sprachen sich einstimmig für ihre Doppelspitze aus.

Zweite Nominierungsrunde

Wahlkampfleiterin Brigitte Kaufmann erklärte, dass die Wahlkampagne zwar schon in ihren Grundzügen entworfen sei, jedoch erst nach dem 23. April definitiv verabschiedet werden könne. Als Werbemedien entwerfe der Verband wie beim letzten Mal eine eigene Wahl-Zeitung, die im ganzen Kanton verteilt werden wird. Aber auch auf Flyer, Plakate und Zeitungsinserate werde zurückgegriffen. Allerdings wird der TGV erst wenige Wochen vor den Wahlen gross die Werbetrommel rühren, denn, so Kaufmann, es sei erwiesen, dass die meisten Wählenden sich erst kurz vor dem Wahltag für einen bestimmten Kandidaten beziehungsweise eine Kandidatin entschieden.