Aktuell

<  zurück zur Übersicht

Gemeinsame Werte hochhalten

Dienstag, 4. Juni 2013

Die Thurgauer Odd Fellows haben am Wochenende ihr 50-Jahr-Jubiläum gefeiert. Die «überzähligen Brüder» suchen den Sinn des Lebens im Wirken in der Gemeinschaft auf der Basis von Albert Schweitzers «Ehrfurcht vor dem Leben».

CHRISTOF LAMPART

WEINFELDEN. 50 Jahre Thurgauer Odd Fellows – Grund genug für die Henri-Dunant-Loge Nr. 25 für einen kleinen Festakt im Weinfelder Rathaus zusammen mit Gemeindeammann Max Vögeli und dem höchsten Schweizer Odd Fellow, dem Gross-Sire Jean Wenger. Davor gab's ein Mittagessen im «Trauben», danach für die Öffentlichkeit ein Konzert der Instrumentalgruppe Quantett Johannes Kobelt, deren Mitglieder auf nicht weniger als 23, oft historischen Instrumenten musizierten.

Nach der Begrüssung durch den amtierenden Obermeister der Henri-Dunant-Loge, Lucas Staub aus Weinfelden, rief Jean Wenger in seiner Festansprache die gemeinsamen Werte in Erinnerung, die die Odd Fellows weltweit miteinander teilen.

Meinungen frei äussern

In der Schweiz sind heute unter der Gross-Loge 29 Männer- und vier Frauen-Logen vereint, die rund 1700 Männer und Frauen als Mitglieder zählen. Der gemeinsame gesellschaftliche Umgang an regelmässig abgehaltenen Sitzungen diene vor allem der «freien Meinungsäusserung und dem gegenseitigen Verstehen», sagte Jean Wenger. Diese zutiefst liberale Haltung fördere die Gemeinschaft und wecke den Sinn für verantwortungsvolles Denken und Handeln. Die Gemeinschaft betrachte sich zudem mitnichten als Religionsersatz, sondern erachte vielmehr die selbstgewählte Maxime «Freundschaft, Nächstenliebe und Wahrheit» als gültig – unabhängig von jeglicher Weltanschauung.

Wenger zeigte sich «völlig überzeugt davon», dass die Odd-Fellows-Grundsätze auch im Zeitalter der Postmoderne «ihre Gültigkeit behalten haben».

Vögeli erinnert an Paul Reinhart

Gemeindeammann Max Vögeli gab in seiner Grussbotschaft zu verstehen, dass sich die Odd Fellows mit der Kombination «Trauben»/Rathaus den richtigen Treffpunkt für ihr Jubiläum ausgesucht hätten. Denn auf der «Trauben»-Treppe hat 1798 Paul Reinhart zum Volk gesprochen und den Thurgau aus jahrhundertelanger eidgenössischer Untertanenschaft in die Freiheit geführt.