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Gemeinsam für mehr Kultur

Mittwoch, 20. November 2013

AMRISWIL. Zwölf Politische Gemeinden gehören dem Bezirk Arbon an. Sechs davon gründeten am Freitagabend den Verein Kulturpool Oberthurgau. Zum Präsidenten wurde einstimmig der Romanshorner Stadtammann David H. Bon gewählt.

CHRISTOF LAMPART

 An der Sitzung nahmen sowohl Vertreter des Kantons, der zukünftigen Geschäftsstelle und der sich am Kulturpool beteiligenden Politischen Gemeinden von Amriswil, Romanshorn, Uttwil, Egnach, Salmsach und Hefenhofen teil. Zum ersten Kulturpool-Präsidenten wurde der Romanshorner Stadtammann David H. Bon gewählt. Komplettiert wird der Vorstand durch Madeleine Rickenbach (Stadträtin Amriswil), Brigitte Kaufmann (Gemeindeammann Uttwil), Manuela Müller (Gemeinderätin Salmsach) und Michael Waldburger (Gemeinderat Egnach).

Zwei Franken je Einwohner

Bevor der Gründungsakt rasch und einstimmig vollzogen wurde, erläuterte der Kulturbeauftragte der Stadt Amriswil, Andreas Müller, anhand diverser mit Schokoladen-Franken gefüllten Plastikbechern noch einmal anschaulich das Kulturpool-Prinzip. Jede Gemeinde verpflichtet sich dazu, zwei Franken je Einwohner in einen eigenen Kulturpool einzuzahlen. Massgebend für die Finanzierung sind die Einwohnerzahlen des Vorjahres; also fürs Budget 2014 die Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2012. Ganz einfach deshalb, weil die genauen Einwohnerzahlen fürs 2013 erst im 2014 vorliegen und man nicht später noch am Budget herumdoktern wollte. Die Stimmberechtigten sagten zum Budget 2014 ebenso einstimmig Ja wie zu den abzusegnenden Vereinsstatuten.

Kanton verdoppelt Beitrag

Insgesamt ergibt dies bei gut 32 500 Einwohnern in den sechs Gemeinden einen Betrag von 65 000 Franken. Wenn jetzt nun ein Kulturschaffender bei der Geschäftsstelle des Kulturpools Oberthurgau 3000 Franken für ein Kulturprojekt in Uttwil beantragt, so prüft die Geschäftsstelle den Antrag und empfiehlt diesen der Gemeinde entweder zur Annahme oder zur Ablehnung. Die Gemeinde trifft dann aber selbständig den definitiven Entscheid und muss diesen – sollte er negativ ausfallen oder die Summe aus irgendwelchen Gründen gekürzt werden – dann auch gegenüber dem Antragsteller begründen. Der Clou am Ganzen ist aber, dass der Kanton Thurgau sich dazu verpflichtet hat, jeden eingesetzten Kulturpool-Franken zu verdoppeln.

Belebung der Kultur

«Auf diese Art und Weise kann das kulturelle Leben in der Region nachhaltig unterstützt und belebt werden», betonte Tagungspräsident Stephan Tobler. Sollten die Gemeinden die eigenen Gelder nicht aufbrauchen, beispielsweise, weil es zu wenige Gesuche gibt, so geht das Geld nicht an die einzelnen Gemeinden zurück, sondern fliesst in einen gemeinsamen Pool. Aus diesem können dann interkommunale Projekte beziehungsweise solche mit regionaler Ausstrahlung finanziert werden. Das Kulturpool-Geld geht also der Kultur nicht verloren, selbst wenn der zur Verfügung stehende Betrag für einmal nicht ausgeschöpft werden sollte.

Kulturpools gibt es auch in anderen Region im Thurgau.