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Galerie im Rank: Heimatbonus gibt es keinen

Donnerstag, 16. August 2012

Zwölf Jahre lang verstand sich der «Arttreff» an der Wilerstrasse in Sirnach als Plattform für regionales Kunstschaffen. Nun setzt eine neue Führung unter dem neuen Namen «Galerie im Rank» konsequent auf Qualität.

CHRISTOF LAMPART

SIRNACH. Der Idealismus und die Ehrenamtlichkeit, mit denen die Initianten des neuen Ausstellungskonzeptes der Galerie an der Wilerstrasse 4 in Sirnach ans Werk gehen, ist gleich intensiv wie bei ihren Vorgängern. Wie schon bei «Arttreff»-Gründer Oskar Widmer und dem sechsköpfigen Leitungskollektiv «Freunde des Arttreffs » ist es die Liebe zur Kunst, welche die beiden Kuratorinnen der «Galerie im Rank», Regula Wendel aus Wiezikon und Dora Koller aus St. Margarethen, antreibt.

Ambitioniertes Vorhaben

Was radikal geändert hat, ist der künstlerische Anspruch. «Wir wollen ab sofort nur qualitativ hochstehende Kunstwerke zeigen – und zwar ohne Ausnahme», bringt Dora Koller die Ambitionen auf den Punkt. «Einen Heimatbonus, nur weil vielleicht jemand aus Sirnach stammt, gibt es bei uns nicht. Auch reicht es uns nicht, wenn das Gezeigte einfach schön ist. Es muss spannend sein und im Besucher das Gefühl auslösen, dass es sich gelohnt hat, in die Galerie zu kommen», ergänzt Regula Wendel vielsagend. Das ist ein ambitioniertes Vorhaben. Und dazu noch eines, welches sich auf Dauer garantiert nicht allein mit Künstlerinnen und Künstlern aus der Region Hinterthurgau/Wil erfüllen lässt.

So gesehen, verwundert es auch nicht gross, dass die erste Ausstellung mit dem Titel «Kleine Formate» von der Künstlergruppe «Kunst Thurgau» durchgeführt wird (siehe Kasten). Dieser gehören klangvolle Namen aus der Kunstszene an. Einige von ihnen, wie die Kunstmalerin Bianca Frei-Baldegger oder die Plastikerin Ursula Fehr, sind auch bei der Premieren-Ausstellung der «Galerie im Rank» anwesend. Die Vernissage geht am Freitag, 24. August, um 19 Uhr über die Bühne.

Auch für unbekannte Künstler

Vier bis fünf Ausstellungen sind jährlich geplant, wobei jede drei Wochen/vier Wochenenden dauern soll. Generell richtet sich das Ausstellungsangebot an Kunstschaffende, die schon Ausstellungserfahrung haben. Allerdings werden einmal im Jahr die Räume wenig bekannten oder sogar unbekannten Künstlerinnen und Künstlern zur Verfügung gestellt. Die aus drei Stockwerken (Galerie, Erd- und Untergeschoss) und vier Räumen bestehende Galerie eignet sich von der Raumaufteilung her sowohl für Gruppen- als auch für Einzelausstellungen. Die Kosten für die Ausstellenden belaufen sich auf 400 Franken Miete sowie 20 Prozent Provision für die verkauften Werke.

Die Galerie lädt ein

Als Gegenleistung wirbt die «Galerie im Rank» bei ihren Freunden und ihrem Kundenstamm, lädt die Medien zur Ausstellung ein, legt Vernissage-Handzettel öffentlich auf, organisiert eine Vernissage und einen Sonntagsapéro und beaufsichtigt nach Absprache während der Öffnungszeiten die Ausstellung. Auch geben die Galerie-Verantwortlichen den Druck der Einladungskarten in Auftrag. Die Kosten dafür müssen jedoch die Kunstschaffenden selbst übernehmen.