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Futsal in Arbon: Rastellis zauberten auf glattem Parkett

Dienstag, 2. Februar 2016

Was seit über 85 Jahren in Südamerika boomt, fasst langsam auch in der Schweiz Wurzeln: Futsal. Auch der FC Arbon 05 lud am Wochenende zu einem Turnier der von der Fifa anerkannten Variante des Hallenfussballs ein. CHRISTOF LAMPART

ARBON. Nachdem 2015 20 Teams um den Turniersieg kämpften, waren es dieses Mal 16. Doch Massimo Gioia, welcher normalerweise die Erste des FC Arbon 05 trainiert, am Wochenende jedoch dem Organisationskomitee vorstand, grämte sich nicht, zumal für ihn der Hauptgrund auf der Hand lag. «Jetzt haben die Sportferien angefangen; da sind viele Junge weg». 

Etwas für Techniker

Doch für jene, die kamen, um das Runde (aber nicht sehr gut springende) ins sehr grosse Eckige (normale Fussballtore) zu befördern, sind die für die Sieger ausgelobten 1‘200 Franken samt Pokal Ansporn genug, um an die Grenzen des Erlaubten zu gehen – aber nicht darüber hinaus. Denn Futsal ist etwas für Techniker, wird doch bereits eine Grätsche mit einem Freistoss für den Gegner geahndet. Das, was im Freien als „Pflaume“ umgehend ausgetauscht würde, ist hier das reguläre Spielgerät. Nämlich ein „Ball“, der dem Techniker kaum vom Fuss springt, dem Bolzer aber nicht zum Vorteil gereicht. Wer Futsal spielt, will kombinieren. Übersteiger, Aussenristpässe und ein eleganter Chip über die Abwehr hinweg sind hier die Regel. Kein Wunder haben auch die zum Leidwesen der Organisatoren nicht allzu zahlreichen Zuschauer Spass am Gezeigten, denn die Tore fallen wie reife Früchte.

Sechsjähriger im Sturm

Der FC Stora aus Uzwil nutzt die Matchzeit in der Vor- und Zwischenrund zur aktiven Nachwuchspflege. Denn die Balkan-Rastellis dominieren ihre ersten Spiele teiweilse so deutlich, dass sie es sich leisten können, den elfjährigen Danilo und seinen sechsjährigen Cousin Milijan zwei, drei Minuten vor Schluss einzuwechseln. Die Gegner sind anfänglich ein wenig irritiert. Doch für die Buben ist das ein Riesenspass – auch wenn sie – naturgemäss – kein „Land“ sehen und oftmals am Ball vorbeisäbeln. „Ich habe fast ein Tor geschossen“, strahlt Danilo nach dem Schlusspfiff. Und vom Trainer des FC Stora, Ljubisa Stojanovic, gibt es ein Sonderlob fürs ganze Team. „Mit solchen Aktionen begeistert man doch Kinder für den Sport und erreicht, dass sie vielleicht später einmal dem Fussball treu bleiben“.

Spannend bis zum Schluss

Zufrieden dürften die St. Galler auch mit ihrem Abschneiden sein, springt doch der dritte Rang heraus. Den Turniersieg machten der FC Derulos – eine vorwiegend aus Arbonern bestehende Mannschaft- und das Team 2 des FC Arbon 05 unter sich aus. Im spannenden und technisch hochstehenden Finale erzielte der spätere Sieger erst zwei Minuten vor Spielende den Ausgleich zum 1 zu 1. Anschliessend setzte sich Derulos klar im Elfmeterschiessen durch. „Wir sind mit dem Turnier sehr zufrieden, obwohl die zum Teil tollen Darbietungen ein bisschen mehr Zuschauer verdient hätten.“ resümierte Massimo Gioia.