Aktuell

<  zurück zur Übersicht

Frauenfeld-Wil-Bahn: Viertelstundentakt bleibt das Ziel

Dienstag, 30. Juni 2015

Die Frauenfeld-Wil-Bahn will bis Ende Jahr ein Konzept mit Varianten zum Viertelstundentakt zwischen Frauenfeld und Wil ausarbeiten. Er soll etappiert eingeführt werden – abhängig von der Nachfrage. CHRISTOF LAMPART

WÄNGI. Für Verwaltungsratspräsident Erwin Rutishauser hat sich das Image der Frauenfeld-Wil-Bahn in den letzten Jahren dank Investitionen enorm verbessert. Neues Rollmaterial, die Aufnahme des Viertelstundentaktes zwischen Wil und Wängi, Bahnsteigerhöhungen in Wil und Matzingen sowie die Sicherstellung des stufenlosen Einstieges in den Zug seien ein Zeichen dafür, dass die Modernisierung zügig voranschreite, sagte Rutishauser an der Generalversammlung der Bahn am Donnerstagabend.

Besonders erfreut zeigte sich Rutishauser über die Fortschritte bei der Sicherheit. «Im 2012 verzeichneten wir noch 13 Unfälle, im 2014 waren es nur noch vier.» Doch auch wenn der Trend klar ist, so ist die Arbeit an den Bahnübergängen noch lange nicht fertig. Entsprechende Zahlen wurden denn auch von Direktor Thomas Baumgartner präsentiert: «2007 gab es zwischen Frauenfeld und Wil 76 gefährliche Bahnübergänge, heute sind es noch 28. Auch an diesen arbeiten wir mit Hochdruck, allerdings sind 15 Bahnübergänge noch durch Einsprachen blockiert.»

Mehr Geld vom Staat gefordert

Bei weitem nicht nur Sonnenschein herrsche bezüglich Substanzerhaltung der Strecke. Wie Rutishauser darlegte, generierte die mit der öffentlichen Hand getroffene Leistungsvereinbarung für den Zeitraum 2013 bis 2016, gemessen am tatsächlichen Bedarf, «eher zu knappe Mittel für die Substanzerhaltung». Es sei deshalb dringend nötig, dass die nächste Leistungsvereinbarung 2017 bis 2020 zum einen eine Erhöhung der Mittel für die Substanzerhaltung, zum anderen aber auch die Konsolidierung der Mittel für Investitionen beinhalte.

15-Minuten-Takt etappiert

Als langfristiges, strategisches Ziel will die Bahn am Viertelstundentakt Frauenfeld–Wil festhalten. Denn zum einen ermögliche dies eine aktive Entwicklung im Murgtal, zum anderen die Anbindung von Wil-West. «Am liebsten hätten wir schon ab morgen den Viertelstundentakt. Aber es geht nicht nur um die Investitionen, sondern auch um die anfallenden Betriebskosten, die wir stemmen müssten», erklärte Rutishauser. Deshalb habe man sich auf eine nachfrageabhängige Etappierung geeinigt. Bis Ende 2015 soll ein Konzept ausgearbeitet werden, das verschiedene Zeithorizonte bis zum Jahr 2030 beinhalten soll.