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Frauenfeld: Gewerbe steht vor einem ungewissen Jahr

Mittwoch, 4. Februar 2015

Das Jahr 2014 war für die Frauenfelder Gewerbebetriebe an sich erfreulich. Doch der Entscheid der Nationalbank, den Frankenkurs nicht weiter zu stützen, hat vielen Betrieben den Start ins neue Jahr vergällt. CHRISTOF LAMPART

FRAUENFELD. Die Zahlen, die für 2014 verkündet wurden, waren positiv – und dennoch hätte die Stimmung an der Generalversammlung des Gewerbevereins der Region Frauenfeld am Montagabend deutlich besser sein können.

Der Präsident des Gewerbevereins der Region Frauenfeld, Fredi Himmelberger, konnte den 280 Mitgliedern und Gästen im Frauenfelder Casino in Sachen «starker Franken» auch keine Patentlösung mit auf den Heimweg geben. Tatsache war jedoch, dass wohl kaum ein Jahresbericht in den letzten Jahren zum Zeitpunkt seines Erscheinens so überholt und veraltet gewirkt haben dürfte. Dessen war sich auch Himmelberger bewusst, denn er fügte mit Nachdruck an, dass er auf den Nationalbank-Entscheid hier nicht eingehen werde, da dieser ja erst im Januar 2015 gefällt worden sei.

Dennoch hätte sich wohl der eine oder andere – dies zeigte sich an den Tischgesprächen – ein paar klare Worte des Vorsitzenden à la «Wie können wir Gewerbetreibenden in der Region mit der Situation am besten umgehen?» gewünscht.

Stefan Zahn folgt auf Ernst Rüsi

Nach zwölf Jahren im Vorstand trat Ernst Rüsi zurück. Zu seinem Nachfolger wurde einstimmig Stefan Zahn gewählt. Da dieser ebenso im Frauenfelder Gemeinderat sitze wie sein Amtsvorgänger, sei die direkte Verbindung zwischen Gewerbeverein und der Legislative der Hauptstadt nach wie vor gegeben, freute sich Himmelberger. Was den Präsidenten auch im Erfolgsjahr 2014 nachdenklich stimmte, war, dass der Rückgang der Schülerzahlen im Thurgau anhielt; waren es 2014 doch 400 Schülerinnen und Schüler weniger als im Jahr zuvor.

Fachpersonen sind gefragt

Umso wertvoller für das regionale Gewerbe sei der sogenannte Berufswahlparcours, bei dem viele Sekundarschüler erstmals im Kontakt mit der Berufswelt stünden. «Der Berufswahlparcours ist auch für uns Gewerbler interessant, bietet er doch für uns eine Chance, die jungen Menschen kennenzulernen», sagte Himmelberger. Doch Krise hin, starker Euro her, es sei auffallend, dass Fachpersonen nach wie vor sehr gefragt seine

Die Jahresrechnung 2014 schloss mit einem Gewinn von 3165 Franken. Das Eigenkapital beträgt 43 700 Franken. Das Budget 2015 rechnet mit einem Gewinn von 4060 Franken. Die Zahl der Mitglieder stieg um fünf auf 389. Damit rückt die Marke von 400 Mitgliedern in unmittelbare Reichweite.

Der Förderpreis des Gewerbevereins für herausragende Lernende wurde dieses Jahr an Sandro Müller, Driton Krasniqi, Anina Bundi und Michaela Lindinger verliehen.

Mehr Fluglärm

Nach den offiziellen Traktanden sprachen Regierungsrätin Carmen Haag, der Thurgauer Gewerbeverbandspräsident Hansjörg Brunner und Stadtammann Carlo Parolari zu den Gewerblern.

Während Haag die Frauenfelder darauf vorbereitete, dass der Fluglärm über Frauenfeld aus Sicherheitsgründen zunehmen werde, schwor Brunner die Leute darauf ein, bei den kommenden politischen Wahlen bodenständige und praxiserprobte Gewerbetreibende zu wählen, denn nur so könne man den zunehmend ausufernden «administrativen Blödsinn aus linken Kreisen» erfolgreich bekämpfen.

Sonst wird's noch später

Carlo Parolari wünschte sich von seinem Nachfolger, dass er möglichst rasch die Verkehrsplanung in Frauenfeld anpacken möge. «Stand heute werden wir vor 2030 keine Lösung haben. Aber wenn wir jetzt nichts zustande bringen, wird es noch später.» Schliesslich erhielten die Bewerber um das Stadtpräsidentenamt, Roland A. Huber, Andreas Wirth und Anders Stokholm Gelegenheit, sich und ihre Programme vorzustellen.