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Förderpreis "Pro Humanis": Geprägt von Ethik und Menschlichkeit

Dienstag, 29. November 2016

ZIHLSCHLACHT ⋅ Die Gönnervereinigung pro humanis vergab am Dienstagabend ihren Förderpreis. In den Genuss von je 2500 Franken kamen zwei Fahrdienste.

Christof Lampart

Die Gönnervereinigung pro humanis setzt sich für die Belange der Neurorehabilitation ein und unterstützt Mitglieder, Betroffene und Angehörige im Bedarfsfall finanziell. Um einerseits die Arbeit der Neurorehabilitation noch bekannter zu machen und zum anderen die breite Öffentlichkeit für die Bedürfnisse von hirnverletzten Patienten zu sensibilisieren, vergibt pro humanis jährlich alternierend einen Preis.

Zum einen ist das der mit 10 000 Franken dotierte Eberhard-Kretz-Preis, welcher wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Neurorehabilitation belohnt, zum anderen der mit 5000 Franken ausgestattete Förderpreis, welcher an öffentliche Institutionen und/oder Privatpersonen vergeben wird, die über eine lange Zeit hin Ausserordentliches für die Belange der Neurorehabilitation bzw. deren Patienten geleistet haben.

In diesem Jahr wurde wieder der Förderpreis verliehen. Die Feier – welche musikalisch gelungen vom Echo von Appenzell umrahmt wurde – ging am Dienstagabend im Mehrzwecksaal der Rehabilitationsklinik Zihlschlacht vor über 40 Personen vonstatten.

Der Preis ging zum einen an den Rotes-Kreuz-Fahrdienst Bischofszell, der 1980 auf eine Initiative des Frauenvereins Bischofszell gegründet wurde. Und zum anderen an eine Partnerorganisation: dem Verein für Behindertenbusse Kreuzlingen.

Dieser hat es sich seit 1989 zur Aufgabe gemacht, günstige Spezialtransporte für Personen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind oder sonstige Schwerstgehbehinderte im Raum Steckborn, Bischofszell und Romanshorn auszuführen; seine Spezialfahrzeuge stehen sieben Tage die Woche einsatzbereit.

«Sie verschenken kostbare Zeit»

Der Vizepräsident von pro humanis, Peter Schumacher, hob in seiner Laudatio humorvoll den selbstlosen Einsatz der oftmals pensionierten Fahrerinnen und Fahrer hervor. «In der Regel hat man heute für solche Dinge viel zu wenig Zeit – vor allem als Rentner. Und nun verschenken Sie diese kostbare Zeit auch noch». Dieses «Geschenk» sei umso wertvoller, als diese Busse für die Patienten ein wichtiges Transportmittel seien. Und zwar nicht nur, um unkompliziert zum Arzt oder zur Therapie zu gelangen, sondern auch, um in den Ausgang gehen und soziale Kontakte pflegen zu können, denn: «Viele der Hirnverletzten können oder dürfen nicht mehr selbst mit dem Auto fahren», so Schumacher.

In dieselbe Kerbe schlug auch Margarethe Venedey, ebenfalls Vorstandsmitglied bei pro humanis und Berufstherapeutin an der Rehaklinik Zihlschlacht: «Für unsere Klinik und unsere Patienten ist ihr Einsatz ein ungeheurer Gewinn. Ein Einsatz, der durch ein grosses Engagement, Ethik und Menschlichkeit geprägt ist. Ich weiss von den Patienten, wie zufrieden sie mit diesem Angebot sind.»