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Erfolgreich dank häufiger Pausen

Mittwoch, 30. Januar 2013

Wer häufiger pausiert, ist langfristig erfolgreich. Diese Auffassung vertrat Christoph Brunner am Impuls-Apéro des Trägervereins des Jung-Unternehmer-Zentrums. Doch wer hat heute schon Zeit dafür?

CHRISTOF LAMPART

WIL. Rund 70 Gäste kamen an den Anlass, welcher vom Trägerverein des Jung-Unternehmer-Zentrums und der Treuhandgesellschaft OBT organisiert wurde. Von letzterer war auch der Referent, Christoph Brunner. Dieser sprach über gesetzliche Neuerungen und die unternehmerisch existenzielle Notwendigkeit «einmal bewusst aus dem <Hamsterrad> Berufsalltag auszusteigen». Denn nur wer sich Zeit nehme, um sich eine geschäftliche Gesamtschau anzueignen, könne frühzeitig Trends erkennen. «Wer Pausen nutzt, um sich klar zu werden, wohin er will, ist weniger anfällig für geschäftlichen Misserfolg.»

Wichtiger «Arzttermin»

Wie wichtig Denkpausen gewesen wären, sehe er oft bei Firmen, dessen Management bis zum Geht-nicht-mehr weiter «wurschtelt» und erst dann die Notbremse zu ziehen versucht, wenn es oft zu spät ist. «Wir bekommen Rettungsanfragen von Unternehmen, die gerade noch fünf Tage lang die Löhne zahlen können», so Brunner. Dabei wäre das Abrutschen in die Illiquidität oft zu vermeiden gewesen, denn «wir stellen oft fest, dass die Auftragslage meistens gut ist», betonte der Referent. Und Geld sei oft deshalb keines mehr da, weil eine klare Ausrichtung in die Zukunft gefehlt habe. Deshalb gelte es «frühzeitig zu agieren, statt zu regieren», mahnte Brunner.

Er sei sich zwar bewusst, dass der Berufsalltag das Pausieren oft verunmögliche, doch seien für Firmenchefs diese institutionalisierten Pausen «geradezu notwendig». Brunner gab den Rat, sich die Denkpausen in der Agenda als «Arzttermin» einzutragen, denn «einen wichtigen Arzttermin würde wohl niemand sausen lassen».

VR-Potenzial nutzen

Ebenso empfahl Brunner, dass Gewerbetreibende ihren Verwaltungsrat nicht nur als notwendiges Übel, sondern als Innovationsquelle betrachteten. «Nutzen Sie ihren Verwaltungsrat, indem sie ihm Kompetenzen geben, um eben zum Beispiel Zukunftsszenarien durchzudenken. Ich denke, dass viele Betriebe hierzulande diese Möglichkeit noch viel zu wenig nutzen», bemerkte Brunner.