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Engel bestätigt - Zonenplanänderung abgelehnt

Sonntag, 15. Mai 2011

Elisabeth Engel wurde am Freitagabend deutlich in ihrem Amt als Gemeindeammann von Uesslingen-Buch bestätigt. Neu im Gemeinderat nehmen Heinz Tanner (SVP) und Willy Hohl (parteilos) Platz. Zu reden gab jedoch eine Zonenplanänderung, welche der Souverän ablehnte.

CHRISTOF LAMPART

Lange verlief die Gemeindeversammlung in der Turnhalle von Uesslingen in gewohnten Bahnen. Der Souverän bestätigte am Freitagabend die wieder kandidierenden Gemeinderäte als auch Frau Gemeindeammann Elisabeth Engel im Amt, sagte einstimmig Ja zur Rechnung 2010 (Rechnungsvorschlag: 447‘000 Franken), den ausserordentlichen Abschreibungen und der Anpassung der Gemeindeordnung. Doch dann kam das Traktandum „Zonenplanänderung der Parzellen Nr. 1185 und 1186 (Teil)“. Und damit war die Einigkeit zwischen Behörde und einem grossen Teil der Votanten (von insgesamt neun Rednern sprachen sich acht gegen die Zonenplanänderung aus) dahin.

Angst vor Geländeabsenkungen

Dabei geht es im Nordosten der Gemeinde, im Gebiet „Chrüzlinger“, um Kiesabbau. Drei Unternehmen wollten dort Kies fördern. Doch dazu ist eine Umzonung in eine Abbauzone nötig. Dagegen lief nun ein grosser Teil der dort wohnenden Bevölkerung Sturm. Etliche Redner ärgerten sich darüber, dass zwar die direkt betroffenen Grundeigentümer durch die interessierten Kiesabbau-Unternehmen laufend informiert worden seien – nicht aber die Bevölkerung an sich. Sie seien nicht grundsätzlich gegen einen Kiesabbau, doch fehlten ihnen die Garantien, dass ihren Häusern (zB. durch eventuelle Geländeabsenkungen) nichts passiere. Ein Mann erklärte, dass es keine Versicherung gäbe, die solche Risiken versichere. Da aber der Geschädigte dem Verursacher das Verschulden nachweisen müsse, sei ein solcher Prozess kaum zu gewinnen, da hinter den Abbauplänen eine internationaler Baukonzern mit Milliardenumsätzen stehe. „Prozessieren Sie mal im Schadensfall als Privater gegen so einen Konzern“, stellte ein Mann fest.  Auch wurde bemängelt, dass beim eingereichten und vom Departement für Bau und Umwelt genehmigten Umweltverträglichkeitsbericht zwar nur von einem halb so grossen, jährlichen Abbauvolumen ausgegangen wurde, wie möglich wäre, doch werde selbst bei dieser Menge (40‘000m3) schon die gesetzlich zulässige CO2-Limite überschritten. In der offenen Abstimmung zeigte es sich, dass in dieser Frage ein Riss durch Uesslingen-Buch geht. Von den 153 Stimmberechtigten sagten 45 Ja zur Zonenplanänderung (darunter auch fast einstimmig der Gemeinderat), 63 lehnten diese ab und 37 Personen enthielten sich ihrer Stimme.   

Chancenlose Kandidatin

Eine echte Wahl hatten die Stimmberechtigten auch bei den anstehenden Erneuerungswahlen in den Gemeinderat – und zwar deshalb, weil sich gleich drei Personen um die Nachfolge von Reto Fehr (Konzentration auf Beruf) und Hans Peter Wägeli (Aufrücken in den Kantonsrat) bewarben. Dabei vereinigten Willy Hohl (135 Stimmen) und Heinz Tanner (136 Stimmen) klar mehr Stimmen auf sich als die erst vor wenigen Jahren ins Dorf hinzugezogene Amadea Raff (63 Stimmen). Engel (136 Stimmen) dankte Raff trotzdem für ihren Mut, sich zur Wahl zu stellen. Die übrigen bisherigen Gemeinderäte wurden mit folgender Stimmenzahl im Amt bestätigt: Roland Britschgi (131), Cornelia Büchi (115), Gabriela Quenson (119) und Niklaus Schnider (127).