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Einfach undenkbar - Eine Wega ohne Tiere

Freitag, 30. September 2011

Haus- und vor allem Nutztiere sind schon seit Anbeginn der WEGA einer der Eckpfeiler, welche die Messe „tragen“. Das ist auch heute nicht anders, obwohl sich der „Stellenwert“ der Tiere im Rahmen der beliebten Messe gewandelt hat.

CHRISTOF LAMPART

Wer am Donnerstag früh kommt, sieht sie vorfahren. Eine nach der anderen treffen sie ein. Die 32 Spitzenmilchkühe, welche aus dem ganzen Kanton herangekarrt werden. Für Urs Schär, welcher als OK-Präsident der Tierrassenausstellung amtet, ist das schon jetzt ein Höhepunkt. „Da schlägt einem das Herz schon höher, wenn man so schöne Tiere sieht“, strahlt Schär übers ganze Gesicht. Dennoch hofft er, dass viele Besucherinnen und Besucher nicht nur wegen des „Jö“-Effektes kommen, sondern weil sie sich von der Leistungsfähigkeit der hiesigen Landwirtschaft überzeugen wollen. Allerdings wisse man im Thurgau schon noch, „wo die Milch herkommt“, sagt Schär.

Nur neun statt zehn

Nach der nunmehr 60. Wega dürften es wieder ein paar Leute mehr sein. Denn das Stallzelt bietet nicht nur 32 Spitzen-Kühen der Rassen „Swiss Brown“, „Swiss Herd Book“, „Holstein“ und „Jersey“ Platz, sondern auch eine spannende Fotoausstellung und einen „Bauernhof“.  Aus diesem quietscht es gerade ziemlich laut, ist doch Thomas Kressibucher, Lanzenneunforn, und seines Zeichens Präsident des Schweinezuchtverein Thurgau, soeben damit beschäftigt, Edelschwein „Sonja“ samt ihrer neun Ferkel auszuladen. Auf der Info-Tafel steht aber „10 Ferkel“. „Das war gestern noch so; in der Nacht auf heute ist leider eines gestorben“, erklärt Kressibucher, welcher „seit Jahren“ an der Wega teilnimmt.

Wie ein Thurgau ohne „Moscht“

Neben dem geräumigen Schweinekoben sind – in dieser Reihenfolge – Alpakas, Heidschnucken-Schafe Berggitzis und Shetland-Ponys untergebracht. Allesamt schauen sie die neugierigen Besucher an und werfen ihnen Blicke zu, die in den nächsten Tagen tausendfach erwidert werden dürften. Für den Geschäftsführer der Wega, Gregor Wegmüller, ist es gerade diese animalische Vielfältigkeit, welche der Wega den „ganz besonderen Touch“ verleiht. „Natürlich hatten die Tiere früher bei der Wega eine andere Bedeutung als heute. Da kamen die Landwirte hierher, um hier ihre Milchkühe zu kaufen oder zu verkaufen. Heute kommen die Leute einfach, um die Tiere hautnah zu erleben.  Aber eines ist für mich sicher: eine Wega ohne Landwirtschaft wäre wie ein Thurgau ohne „Moscht“ – einfach undenkbar“, so Wegmüller.