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Ein einstimmiges Ja

Donnerstag, 6. November 2014

Der letzte Schritt auf dem Weg zur Vereinigung der beiden katholischen Kirchgemeinden von Zuzwil und Züberwangen-Weieren ist getan. Am Montagabend genehmigten die Katholiken die neue Gemeindeordnung. CHRISTOF LAMPART

ZUZWIL. 70 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger hatten am Montagabend den Weg ins Pfarreiheim Zuzwil auf sich genommen, um an der konstituierenden Bürgerversammlung die neue Gemeindeordnung von Katholisch Zuzwil-Züberwangen. zu verabschieden. Diese wurde von Hermann Fässler vorgestellt. Er war Teil der Vorbereitungsgruppe, welche die Fusion der Kirchgemeinden von Zuzwil und Züberwangen-Weieren aufgleiste und vorantrieb.

Der Präsident des Zuzwiler Kirchenverwaltungsrates, Marcel Alder, nannte die Abstimmung einen historischen Moment. Durch das einstimmige Ja der Kirchbürgerinnen und Kirchbürger sind die Voraussetzungen gegeben, damit im Herbst des nächsten Jahres die Wahlen für die Behörden der neuen Kirchgemeinde erfolgen können. Ganz abgewickelt sind die Kirchgemeinden aber noch nicht. Wie der Präsident von Katholisch Züberwangen-Weieren, Kurt Ledergerber, erläuterte, wird am 21. März des nächsten Jahres in beiden Kirchgemeinden eine letzte Kirchbürgerversammlung abgehalten, um ein letztes Budget zu verabschieden.

«Es ändert sich nur wenig»

Am 1. Januar 2016 tritt die neue Gemeindeordnung in Kraft, und im März 2016 wird es zur ersten gemeinsamen Kirchbürgerversammlung kommen. Ledergerber dankte allen, welche «in den letzten 240 Jahren zum Gelingen unserer grossen Geschichte beigetragen haben». Obwohl diese nun zu Ende gehe, sei keine grosse Trauer angebracht, «denn für uns als Kirchbürger ändert sich nur ganz wenig». Das Pfarreileben solle und wolle man nach wie vor in den Dörfern selbständig gestalten, zugleich aber die personellen und administrativen Synergien nutzen, welche die neue Organisation böte.

Massiv weniger Räte

Tatsächlich zielt die neue Organisation darauf ab, dass mit dem Zusammenschluss die Entscheidungswege verkürzt werden. Zumal bereits heute im Seelsorgeverband viele Gemeinsamkeiten bestünden. Auch dürfte der Schritt es den Behörden erleichtern, ausscheidende Ratsmitglieder zu ersetzen. Denn von den heute fünfzehn Mitgliedern werden es ab 2016 nur acht sein: ein Präsident des Kirchenverwaltungsrates, vier Kirchenverwaltungsräte und drei Mitglieder der Geschäftsprüfungskommission.

1991 Mitglieder

Die neue Gemeindeordnung sieht vor, dass zehn Prozent aller Gläubigen eine Initiative starten beziehungsweise ein Referendum ergreifen können. Nach heutigem Stand verfügt Katholisch Zuzwil-Züberwangen über 1991 Mitglieder (1406 aus Zuzwil, 585 aus Züberwangen und Weieren). Geböte es die Not, so stünde neu dem Kirchenverwaltungsrat eine ausserordentliche Kreditvollmacht für unvorhersehbare, im Voranschlag nicht enthaltene Aufwendungen von bis zu zwei Steuerprozenten pro Fall zur Verfügung. Dabei darf die Summe der unvorhersehbaren Aufwendungen jedoch jährlich vier Steuerprozente nicht übersteigen. Laut Fässler könnte dieses Szenario beispielsweise eintreten, wenn ein Sturm das Kirchendach abdecken oder die Heizung auf einmal komplett aussteigen würde.