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Duo Giocondo: Freundvoll und tiefsinnig zugleich

Mittwoch, 1. April 2015

KIRCHBERG. Mit dem Duo Giocondo aus Winterthur gastierte am Sonntag eine Formation in Kirchberg, welche ihre musikalischen Wurzeln fast überall zu haben scheint, machen doch Andrea Brunner und Cindy Oppliger vor fast keiner Art von Folklore-Musik Halt. Und das ist gut so. CHRISTOF LAMPART

Andrea Brunner (Violine und Viola) und Cindy Oppliger (Akkordeon und Gitarre) treten in einer ungewohnten Besetzung auf. Und genauso wenig fassbar sind die Beiden, wenn man versuchte, sie zu kategorisieren. Gewiss: sie mögen Tänze, Lieder und Gipsymelodien. Doch das ist höchstens die Basis fürs gemeinsame Musizieren auf höchstem Niveau.

Emotionaler Gewinn

Die beiden Musikerinnen, welche am Sonntagnachmittag vor einem vollen Mehrzweckraum in der Perlavita Rosenau auftraten, haben seit ihrem letzten Konzert in der „Rosenau“,  vor gut drei Jahren, in Sachen Repertoire mächtig zugelegt. Waren es früher vor allem Lieder und Instrumentalwerke aus dem südosteuropäischen Raum und der Groove vor allem klezmerartig, so bedient sich das „Duo Giocondo“ nun praktisch aus jeder Himmelsrichtung. Dabei gilt nur eine Prämisse: das Gespielte muss „herzerfreuend“, also sowohl für die Musikerinnen als auch für das Publikum ein emotionaler Gewinn sein.

Musik ohne Grenzen

Andrea Brunner und Cindy Oppliger entführten das Auditorium während gut einer Stunde in die Welt eines musikalischen Europas ohne Grenzen. Ragtimes, Musettes und fetzige irische Reels wechselten sich konstant mit beschaulichen Schweizer Ländler, mit feurigen Tarantellas und melancholischen gälischen Weisen ab. Und je länger man intensiv dem Dargebotenen lauschte, desto weniger schien das Beharren auf künstlich gesetzte Grenzen Sinn zu machen. Natürlich hatte da auch der Tango eines Carlos Gardel (Tomo y obligo) Platz oder programmatische Instrumentalwerke aus dem Norden Europas seinen Platz. Stellvertretend erklangen dafür der norwegische „Ole Bul vals“ oder die drei dänischen Miniaturen „Gottlob“, „Klinkevals“ und „Rail Road Raes“.  Mit dem aus der Walser Tradition stammenden „Es hed es Schneeli gschnijet“, dem Chanson “Le Parapluie“ oder  dem italienischen „Se l’acqua ti bagna“  fügte das Duo auch eine ganze Reihe von Liedern bei, die in der Hauptstimme von Andrea Brunner gesungen und von Cindy Oppliger begleitet wurden. Das Publikum bedankte sich am Ende bei den Künstlerinnen mit einem ebenso langen wie verdienten Applaus für einen vergnüglichen und abwechslungsreichen Konzert-Nachmittag.  

Ruth Kümin stellt aus

Gleichzeitig mit dem Konzert des Duo Giocondo wurde auch die Bilderausstellung von Ruth Kümin eröffnet. Die Kirchberger Künstlerin zeigt gegenwärtig im gesamten Eingangsbereich der Perlavita Rosenau Ausschnitte aus ihrem Schaffen, das vor allem Landschaftsbilder und Menschen umfasst. Die gegenwärtige Ausstellung umfasst 35 Werke in Oel , Gouache, Aquarell und Venezianischer Mischtechnik.