Aktuell

<  zurück zur Übersicht

Dog: Mit Hunden hat es nichts zu tun

Dienstag, 18. September 2012

Seit April gibt es in Sitterdorf einen Dog-Club. Bei Dog handelt es sich um ein Brettspiel mit leicht erlernbaren Regeln. Alle zwei Wochen treffen sich Fans des Spiels in einem Raum der katholischen Kirche, um ihrer Leidenschaft zu frönen.

CHRISTOF LAMPART

SITTERDORF. Wo der Name des Spiels, Dog, herkommt, weiss niemand so genau. Als gesichert gilt jedoch, dass die Spielidee in der heute bekannten Form aus Kanada stammt, von wo die St. Gallerin Christine Trösch diese 1982 in die Schweiz mitbrachte. Von der Ostschweiz aus hat das Spiel seinen Siegeszug um die ganze Welt angetreten. Die Palette der Spielbretter ist dabei mittlerweile ebenso gross wie die Zahl der Fans. Diese können zwischen edlen Editionen aus Massivholz (Werkstatt Wyden), einer praktischen Reise-Ausgabe (Brändi-Dog) und einer nicht so schönen Pappkarton-Variante aus dem Ausland (Schmidt Spiele) wählen.

Vereinsgründung aus Frust

Zu den Liebhabern des raffinierten Taktikspiels (Regelwerk: siehe Kasten) gehört auch der Zihlschlachter Dominik Järmann. Der 22jährige Jus-Student war denn auch der Initiator des Dog-Clubs Sitterdorf (DCS), der sich seit seiner Gründung am 17. April alle 14 Tage im Unterrichtsraum der katholischen Kirche trifft. Indirekter Auslöser der Vereinsgründung war ein Frusterlebnis. «Ich wollte mich für das Dog-Turnier des lokalen Damenturnvereins anmelden und musste erfahren, dass alles ausgebucht war», erinnert sich Järmann.

Da es anderen Leuten nicht besser erging, waren Gleichgesinnte schnell gefunden, und eine Vereinsgründung bald beschlossene Sache. «Ausserdem war das Ganze auch eine gute Übung, da wir im Studium gerade das Vereinsrecht durchgenommen hatten», erzählt Järmann.

Aus Diessenhofen angereist

Schon bei der Gründung waren es 16 Mitglieder. Mittlerweile dürften es einige mehr sein, welche einen Jahresbeitrag von 25 beziehungsweise 50 Franken (über/unter 18 Jahre) zahlen, um organisiert Dog spielen zu können. «Es ist halt schon so, dass Dog zwar sehr populär ist, weil es leicht erklärt und schnell gespielt ist. Aber es hat eben auch den Nachteil, dass man mindestens vier Personen braucht, um eine Partie spielen zu können.»

Wie stark das Dog-Virus mittlerweile um sich gegriffen hat, zeigt die Tatsache, dass nicht nur Einheimische regelmässig beim DCS mitmachen. Monika Brauchli etwa kommt eigens aus Diessenhofen angereist. «Weil Dog ein absolut faszinierendes Spiel ist, das Spass und Taktik super miteinander kombiniert», sagt die Primarlehrerin.

Fortgeschrittene und Anfänger

Dominik Järmann hat, seit er das Spiel vor gut vier Jahren kennenlernte, unter anderem auch seine beiden Brüder Nicolas und Samuel mit der Dog-Sucht infiziert. Selbstredend sind alle Järmann-Brüder an diesem Abend mit von der Partie. Aber auch absolute Neulinge wie Elsbeth Bleichenbacher aus Sitterdorf sind an Abenden wie diesem herzlich eingeladen, ein paar Runden Dog mitzuspielen. «Ich bin heute einfach mal gekommen, weil es mich Wunder nahm, wie so ein Dog-Spiel geht. Das ist doch viel besser als zu Hause herumzusitzen», sagt die Dame aus Sitterdorf.

Nicht auf sich allein gestellt

Am Anfang müsse man zwar schon noch ab und zu nachfragen, mit welcher Karte wie viele Felder gezogen werden dürfen, aber nach zwei, drei Spielen habe man es eigentlich draussen, ergänzt Elsbeth Bleichenbacher. «Und wenn ich halt dann immer noch einen Fehler mache, dann habe ich ja noch einen Spielpartner, der mich retten kann.»

Wer möchte, kann unverbindlich an einem Spielabend des DCS vorbeischauen. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich heute in einer Woche, am Dienstag, 25. September, ab 19.30 Uhr.